Druckartikel: Naturschutz: Das Grüne Band geht in die Phase II

Naturschutz: Das Grüne Band geht in die Phase II


Autor: Rainer Lutz

Coburg, Mittwoch, 17. Dezember 2014

Der Projektantrag für die Umsetzung des Projektes "Das Grüne Band" in den Landkreisen Coburg, Kronach, Sonneberg und Hildburghausen steht kurz vor der Vollendung. Michael Busch bleibt Vorsitzender des Zweckverbands.
Auch vor Ort an der ehemaligen Grenze wird über die Pläne zum "Grünen Band" informiert. Foto: Oliver Schmidt


Ein paar Änderungen müssen noch in den Projektantrag eingearbeitet werden. Dann kann das Naturschutzgroßprojekt "Das Grüne Band" in die Phase II gehen. Das ist die Phase der Umsetzung. Projektleiter Stefan Beyer von der ökologischen Bildungsstätte Oberfranken rechnet damit, dass Coburgs Landrat Michael Busch (SPD) als Vorsitzender des Zweckverbands für das Projekt den Antrag in Kürze unterschrieben an die Regierung von Oberfranken einreichen kann.

Anders als bei vielen anderen Projekten werden die erwarteten Kosten für das Naturschutzgroßprojekt im neuen Antrag niedriger angesetzt. Statt von 11,3 Millionen Euro geht Beyer jetzt von 8,9 Millionen Gesamtvolumen aus. Das hängt zunächst mit dem Flächenerwerb zusammen. Statt 200 Hektar sollen nun nur noch 100 Hektar Land angekauft werden, um das Projekt zu verwirklichen. Für das Anlegen neuer Biotope an Fließgewässern sind über 600.000 Euro weniger eingeplant und über 360.000 Euro werden an der Ersteinrichtung von Biotopen im Wald gespart.

Insgesamt sind auf bayerischer Seite in den Landkreisen Coburg und Kronach Kosten von knapp über vier Millionen Euro zu erwarten. Auf thüringer Seite in den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg sollen mehr als 4,8 Millionen Euro eingesetzt werden.

Das es beim Bundesamt für Naturschutz offenbar Vorbehalte dagegen gibt, die bereits im Vorfeld eingebundene Bayerische Landsiedlung GmbH, ein Planungsbüro des Bayerischen Bauernverbands, einzubeziehen, will Michael Busch nicht gelten lassen, der gestern für weitere zwei Jahre zum Vorsitzenden des Zweckverbandes gewählt wurde.

"Wir haben versprochen, das die Bayerische Landsiedlung an Bord ist. Dann muss das auch so sein", betonte er. Damit erteilt er möglichen Forderungen, die Arbeiten, die der Landsiedlung übertragen wurden, nun erneut auszuschreiben, eine klare Absage. Wenn die Landsiedlung in der Phase II des Projekts beteiligt bleibt, sagte Busch: "Das ist kein Auftrag an Dritte, das ist einer unser Partner."

Stefan Beyer fürchtet wenig Konkurrenz für die Landsiedlung, selbst wenn die Aufträge neu ausgeschrieben werden müssten: "Es gibt ja kaum jemanden anders, der das machen kann", ist er überzeugt. Auf thüringer Seite ist als Pendant der Bayerischen Landsiedlung die Thüringer Landgesellschaft an der Projektplanung beteiligt.
Nachdem vor allem Seitens der Landwirtschaft Bedenken und starke Vorbehalte gegenüber dem Naturschutzgroßprojekt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bestanden, konnten diese vor allem durch die Einbindung der beiden Gesellschaften abgebaut werden, die ja zu den jeweiligen Landesvertretungen der Bauernschaft gehören.

Dadurch wurden die Wogen rund um das Projekt weitgehend geglättet, wie Busch feststellte. Dieses inzwischen entspannte Verhältnis unter den Interessengruppen, möchte er keinesfalls dadurch aufs Spiel setzen, dass die Landsiedlung künftig nicht mehr in die Arbeit an dem Projekt eingebunden ist.