Nahversorger soll in der Ketschenvorstadt etabliert werden
Autor: Helke Renner
Coburg, Donnerstag, 23. Oktober 2014
Ob Markthalle oder Discounter - die städtische Wohnbau ist fest entschlossen, einen Nahversorger in der Ketschenvorstadt zu etablieren. Für beide Varianten gibt es konkrete Pläne, die der Wohnbau-Geschäftsführer Christian Meyer vorstellte.
Ein Betreiber ist gefunden, der Plan steht und Interessenten für 75 bis 80 Prozent der Ladenflächen gibt es auch schon: Die wichtigsten Voraussetzungen für die Einrichtung einer Markthalle auf dem Albertsplatz sind geschaffen. Aber es gibt auch noch die zweite Option, einem Discounter den Zuschlag zu geben. Wohnbau-Geschäftsführer Christian Meyer informierte gestern über den momentanen Stand der Bemühungen um eine Nahversorgung für das Sanierungsgebiet Ketschenvorstadt. "Wir fahren auch weiterhin mehrgleisig und uns ist eine Variante so lieb wie die andere. Wichtig ist nur: Wir brauchen einen Nahversorger in der Innenstadt." Welche der verschiedenen Optionen umgesetzt wird, entscheiden letztlich die Stadtentwicklungsgesellschaft, die Wohnbau in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und der Stadtrat gemeinsam.
Er ist froh, dass es zwei konkurrierende Konzepte für die zukünftige Verkaufsfläche gibt, die sich über die Gebäude Albertsplatz 2 und Zinkenwehr 1 erstreckt. "So kommt mehr Bewegung in die Sache."
Kultur zwischen den Läden
Fällt die Entscheidung für die Markthalle, dann sieht der Plan dort einen Bäcker, einen Metzger, Gastronomie, Feinkost, Obst und Gemüse und eventuell eine Kaffeerösterei auf einer Fläche von 1168 Quadratmetern vor. Im Zentrum der Markthalle soll eine Fläche mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. Während die Bäcker, Metzger und Gastronomie schon sichere Bestandteile der Markthalle sind, könnten bei der Nutzung der übrigen Ladenflächen auch andere Ideen umgesetzt werden, sagte Christian Meyer. "Wer Interesse hat, kann sich jederzeit bei uns melden." Auch das 200 Quadratmeter große Areal, für das Radio Eins sich interessiert hatte, es nun aber nicht benötigt, seien verschiedene Nutzungsmöglichkeiten denkbar, ergänzte er. "Wenn sich dort ein Interessent für eine Art Dorfladen findet, dann sind wir dafür sehr dankbar. Wir haben uns die Hacken abgelaufen, um einen kleinen Anbieter eines Vollsortiments zu finden - ohne Erfolg." Auf dieser Fläche sei aber auch eine Wein- oder Bierstube denkbar.
Für die Gastronomie werde es einen Extra-Eingang geben, denn diese Einrichtung soll bis in die Abendstunden hinein geöffnet sein. "So etwas fehlt uns derzeit noch am Albertsplatz." Die großzügigen Flächen zwischen den Läden könnten nach der Vorstellung der Planer auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden, zum Beispiel Betriebsfeste. "Das liegt dann aber im Ermessen des Betreibers."
Verträgliche Preise
Die Befürchtung, dass die Preise in den Läden der Markthalle eher im höheren Segment liegen, teilt Christian Meyer nicht. "Die Geschäftsleute dort stehen im Wettbewerb und wollen ja auch überleben", sagte er. Und die Wohnbau werde keine überzogene Mieten verlangen, aber das Konzept müsse sich auch tragen.
Sollte die Entscheidung für einen Discounter fallen - nach Tageblatt-Informationen wird mit Netto verhandelt -, dann beanspruche der die gesamte Verkaufsfläche. Gastronomie werde es aber auch bei dieser Variante geben, versprach Christian Meyer. Sollte eine Entscheidung gegen beide Varianten fallen, greife der Plan B. "Dann suchen wir nach anderen Einzelhändlern." Doch darüber will Christian Meyer erst einmal nicht nachdenken. Er ist davon überzeugt, dass die vorliegenden Konzepte Leben in die Stadt bringen werden. Auch die Mieter der 40 Wohnungen, die am Albertsplatz entstehen, sollen von der Nahversorgung profitieren.
Übrigens: Für die acht von der Wohnbau angebotenen Eigentumswohnungen gibt es 211 Interessenten. Für den Rest verspricht der Geschäftsführer eine "gute soziale Mischung".