Musizierkreis Neustadt brilliert mit "Geburtstagsständchen"
Autor: Jochen Berger
Neustadt bei Coburg, Samstag, 16. Mai 2015
Wie das Gastspiel des Musizierkreises Neustadt in Meilschnitz zum Geburtstagsständchen für den Solo-Kontrabassisten Dietmar Engels wird.
Wer kommt schon in die ungewöhnliche Situation, für sich selbst ein Geburtstagsständchen auf offener Bühne zu spielen? Genau das aber erlebte Dietmar Engels beim Gastspiel des Musizierkreises Neustadt in Meilschnitz. Denn Engels, langjähriger Solo-Kontrabassist im Philharmonischen Orchester des Landestheaters, ist nicht nur ein erfolgreich praktizierender Tango-Enthusiast, sondern auch ein bekennender Operettenfan. Im Musizierkreis Neustadt frönt er dieser Begeisterung seit vielen Jahren bei zahlreichen Konzerten.
Von Lehár bis Heuberger
"Die Musik ist nicht nur sein Beruf, sondern auch sein Hobby", sagte denn auch Christine Luche, die als Moderatorin durch das Programm im Saal des Landgasthauses Gunsenheimer führte. Dazu hatte sie kurzweilige und amüsante Geschichte zum Thema Reise ausgewählt - von Eugen Roth bis zum Coburger "Schorsch". Eigens für Dietmars Engels hatte Dirigent Norbert Luche das "Geburtstagsständchen" von Paul Lincke auf das Programm gesetzt.
"Kaffeehausmusik" nennt der Musizierkreis Neustadt sein nachmittägliches Konzertformat, das vor fünf Jahren Premiere feierte und nun zum dritten Mal in Meilschnitz stattfand. "Kaffeehausmusik" - unter diesem Motto hatte Norbert Luche einen bunten Melodienstrauß ausgewählt von Franz Lehárs unverwelklichem "Gold und Silber"-Walzer bis hin zu Richard Heubergers Hit "Im Chambre Séparée".
Schwelgerische Klangfülle
Operetten-Ausschnitte und salonmusikalische Evergreens wie das klangmalerische und einschmeichelnde Stück "Auf einem persischen Markt" von Albert William Ketèlbey unterhielten die Zuhörer.
Bei Nico Dostals "Fliegermarsch" oder bei Will Meisels "Walzer für Dich" - stets bewies der Musizierkreis sein sicheres Stilgefühl für die vermeintlich leichte Muse. Unter Leitung von Norbert Luche, der seit mehr als drei Jahrzehnten die künstlerische Leitung inne hat, entwickelte das Kammerorchester mit Streichern, Gitarre, Flöte, Oboe, Klarinette, Posaune und Klavier eine bisweilen geradezu schwelgerische Klangfülle.
Zudem folgte der Musizierkreis seinem Dirigenten stets aufmerksam und überzeugte auch durch sein dynamisch fein abgestuftes Spiel. Schwungvoller Ausklang des offiziellen Programms: der "Washington-Post-Marsch" von John Philip Sousa.