Musikfreunde Coburg: Besondere Künstler an besonderen Orten erleben
Autor: Jochen Berger
Coburg, Mittwoch, 18. Sept. 2019
Mit welchen Programmen die Musikfreunde Coburg in der Saison 2019/2020 neue Zuhörer locken wollen.
Mit der Aufteilung in zwei Konzertreihen für klassische Kammermusik einerseits und Crossover-Begegnungen andererseits hat die traditionsreiche Gesellschaft der Musikfreunde Coburg in der vergangenen Saison den vor einigen Jahren begonnenen Kurs der inhaltlichen Erneuerungen konsequent fortgesetzt. Mit welchen Künstlern er in der neuen Spielzeit auch jüngere Zuhörer anlocken will, verrät Musikvorstand Joachim Rückert im Interview.
In den letzten Jahren hat die "Gesellschaft der Musikfreunde Coburg" bereits einige Änderungen eingeführt, um dem Negativ-Trend bei den Mitgliederzahlen zu begegnen. In der vergangenen Saison 2018/2019 gab es erstmals das doppelte Angebot der "Gelben Reihe" mit Klassik-Konzerten und der "Green Line" mit Crossover-Formaten. Wie fällt im Rückblick Ihre Bilanz aus?
Joachim Rückert: Sehr positiv. Wir haben genau das Richtige gemacht: Mit unserer bewährten "gelben Reihe - Lust auf Klassik" konnten wir den Klassik-Interessierten in gewohnter Qualität sieben hochwertige Konzerte anbieten, von zwei Solo Klavierabenden über Duo Recital und Streichquartett bis zu Nonett und Sinfoniekonzert. Die "green line - Neue Perspektiven und Lust auf mehr" hat - abgesehen vom allerersten Konzert - unsere Erwartungen erfüllt bis übertroffen. Der Zuspruch war so groß, dass wir diese sieben grünen Konzerte, die ja finanziell nicht durch die Mitgliedsbeiträge getragen werden, mit einer schwarzen Null über die Bühne bringen konnten.Wie haben Ihre treuen Abonnenten auf die Veränderungen reagiert?
Wie groß war der Anteil neuer Besucher bei den Veranstaltungen der "green line"?
Das Publikum bestand bei der "green line" überwiegend aus Nicht-Mitgliedern. Aber genau das wollten wir ja im Ansatz erreichen, dass Menschen klassische Musik hören wollen, die der klassischen Kammermusikszene nicht so nahe stehen. Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang die Kooperation mit anderen Veranstaltern wie den "Klanggrenzen" oder "Cultur im Contakt" oder auch die Vorstellungen in der Eingangshalle der HUK-Coburg. Hier ist man einfach gemeinsam in jeder Hinsicht breiter aufgestellt. Auch eine ungewöhnliche Lokalität, wie zum Beispiel das Gewölbe der Weinhandlung Oertel bietet einen zusätzlichen Anreiz.