Werke für zwei Singstimmen und Orgel bot ein Konzert zum Erntedankfest in St. Moriz.
Im Duft der Erntegaben" bescherten Alena-Maria Stolle (Sopran), Karin Lasa (Mezzosopran) und Gabriele Wadewitz (Orgel) in der Coburger Morizkirche zum Erntedankfest einer leider nur kleinen Zuhörerschaft ein exquisites Konzert für zwei Singstimmen und Orgel mit vornehmlich romantischen Werken deutscher und italienischer Meister.
Dabei zeigten die beiden Sängerinnen kultivierte Gesangstechnik, tragfähige Stimmgebung und eindrucksvolle Gestaltung, wobei stets ein harmonisches Miteinander herrschte. Als aufmerksame Begleiterin und virtuose Solistin bewährte sich die Organistin.
Das abwechslungsreiche Programm begann mit drei expressiven Stücken für zwei Singstimmen und Orgel von Charles Gounod zu seinem 200. Geburtstagsjubiläum, von denen das chromatische "Pie Jesu" am stärksten beeindruckte.
Volkstümliche Duette
Mit warmer Stimmgebung und ausdrucksvoller Gestaltung sang Karin Lasa den 23. Psalm aus den "Biblischen Liedern op.99 von Antonín Dvorák. Von Gioacchino Rossini, dessen Todestag sich heuer zum 150. Male jährt, brachte das Duett "Qui tolli"" aus der Messe Solenelle großbögig und opernhaft ausladend zum Vortrag.
Mit "Volkslied" und "Ich wollt, meine Lieb ergösse sich" von Felix Mendelssohn-Bartholdy kamen auch zwei weltliche Duette ins Programm, einfühlsam wie das folgende "Sonntagsmorgen" desselben Komponisten gestaltet. Freudig erklang das "Danket dem Herrn" des wenig bekannten Romantikers Rudolf Palme, bevor mit "Erntedankfest" des Zeitgenossen Hermann Erdlen ein für diesen Anlass eigens komponiertes Werk erklang, das Alena-Maria Stolle expressiv mit enormer Stimmkraft am Ende interpretierte.
Volkstümliche, eingängige Duette schuf Max Reger mit seinen "Vier Marienliedern", die mit schlichtem Ausdruck wiedergegeben wurden. Zum krönenden Abschluss erklang nochmals ein Werk von Rossini in Gestalt des expressiven "Quis est homo" aus dem "Stabat mater" mit intensiver Stimmgebung und Gestaltung der Sängerinnen.
Die tüchtige Organistin Gabriele Wadewitz sorgte stets für klanglich anpassungsvolle Begleitung und zeigte daneben ihre bedeutenden solistischen Fähigkeiten mit dem ruhig fließenden Präludium und Fuge G-Dur von Felix Mendelssohn, dem schlichten choralartigen "Ave Maria" von Franz Liszt und besonders in dem anspruchsvollen, mit vollem Werk grandios endenden Präludium e-Moll von Max Reger.