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Musik an ungewöhnlichen Orten in Coburg


Autor: Redaktion

Coburg, Dienstag, 13. Juni 2017

Das Aramis-Trio und Martin Emmerich stürzen sich ins zweite Klanggrenzen-Festival. Es gibt erneut ungewöhnliche musikalische Arrangements.
Ungewöhnliche Ansichten: Das Klanggrenzen-Festival Coburg geht in die zweite Auflage.  Foto: Klanggrenzen


Die "Klanggrenzen 2017" stehen vor der Tür. Das innovative Festival war letztes Jahr im ersten Anlauf sofort zum Erfolg geworden. Initiiert und organisiert vom Aramis-Trio um den 1. Konzertmeister des Landestheaters Coburg, Martin Emmerich, verspricht es auch in diesem Jahr "Kammermusik mit dem besonderen Kick" .
Am 26. und 27. Juni steht internationale Literatur für Holzbläsertrio auf dem Programm und zwar in der Weinhandlung Oertel. Hier kann man entdecken, wie Mozart zu einem Heurigen passt oder ob "La Cenerentola" genauso gut im Abgang ist, wie ein frischer italienischer Weißer. Pro Konzert gibt es nur 40 Plätze, die Karten kosten - wie bei jedem Konzert der Klanggrenzen - maximal 20 Euro (inklusive der Weine).
Ab dem 9. Juli starten dann die abendfüllenden Klanggrenzen-Erlebnisse. Die Münchner Philharmoniker sind zu Gast und präsentieren Spukhaftes. Zur Gruselgeschichte "Die Maske des Roten Todes" von Edgar Allan Poe erzittern Harfenklänge den passenderweise roten Saal des Jugendzentrums Domino.
Das Aramis Trio taucht am 11. Juli in die Seelenabgründe Robert Schumanns ein und begibt sich mit Sprecher Frederik Leberle auf eine Reise in die Nervenheilanstalt Endenich bei Bonn, in der Schumann seinen letzten Lebensabschnitt verlebte. Kombiniert mit aufhorchen lassenden Klängen des zeitgenössischen Meisters Volker David Kircher wird hier ein Psychogramm erstellt. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit den Musikfreunden Coburg im großen Saal des Pfarrzentrums St. Augustin statt.


Die Operettenassekuranz

Einen weiteren untypischen Spielort erschließt das Festival am 12. Juli. In der Filiale der VR-Bank am Theaterplatz kommen auch Freunde der Bildenden Kunst auf ihre Kosten. Werke des Bayreuther Künstlers Wieland Prechtl werden mit Kammermusik der progressiven Komponisten Bach, Mozart und Schönberg verknüpft. Kora Pavelic vom Landestheater leiht diesem Konzert ihre Stimme.
Das Festival 2017 endet heiter am 13. Juli. Julia Da Rio, ebenfalls Sängerin am Landestheater, kommt mit ihrem Operettentrio, der Mondieu Operettenassekuranz, zu Leise am Markt. Hier werden Texte viel zu wörtlich genommen, oder um es mit den Worten des Ensembles zu sagen: "Wenn Ihnen der Duft von Nachbars Kohlsuppe schon zu lange in der Nase sticht, wenn Herr Krause das Plumpsklo im Parterre wieder mal verstopft hat und Sie Ihre Miederwaren in der Zugluft des Badezimmerfensters trocknen können, dann ist unsere neueste Police bestimmt das Richtige für Sie: Sonnenbrand am Wolgastrand für alle Sehnsüchtigen und Fernwehkranken". Es gibt eine operetten-musikalische Reise um die Welt.
Begleitet wird das Festival wie im letzten Jahr von einem groß angelegten Programm für Kinder aller Altersstufen. Die Musiker des Festivals gehen zusammen mit erfahrenen Musikpädagogen in Kindergärten und Schulen in Coburg und präsentieren auf spielerische Weise Auszüge der Konzerte dieses Festivals.
Es gibt vergünstigte Mama-Papa-Tickets für die großen Konzerte, wobei Kinder und Jugendliche überall freien Eintritt haben. Selbst die Kinderprojekte kosten - dank der Unterstützung durch die HUK Coburg - die teilnehmenden Schulen keinen Cent. ct