Druckartikel: Mord in Beiersdorf: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

Mord in Beiersdorf: Ermittlungen laufen auf Hochtouren


Autor: Christiane Lehmann

Beiersdorf bei Coburg, Sonntag, 15. Dezember 2013

Entwarnung: Der dunkel gekleidete Mann, der sich am frühen Donnerstagmorgen in Beiersdorf vor der Gaststätte "Schwarzer Bär" aufgehalten hat und dringend als Zeuge im Fall des getöteteten Wolfgang R. gesucht wurde, hat sich gemeldet. Die Polizei ermittelt unterdessen auch im Rotlicht-Milieu weiter.
Foto: News5 / Herse


"Er konnte damit vom Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen werden", teilte der Polizei-Pressesprecher Jürgen Stadter am Sonntag auf Nachfrage mit. Leider konnte er jedoch auch keine entscheidenden Hinweise geben, die der "Soko Eiche" weiter geholfen hätten. Die Sonderkommission bei der Coburger Polizei ermittelte auch am Wochenende auf Hochtouren. Rund um die Uhr wurden Zeugen-Befragungen durchgeführt. 20 bis 30 Polizeikräfte gehören der Soko an, wie Stadter sagt. Das Personenumfeld des Getöteten sei groß. Es handle sich bei den Befragungen nicht um Verhöre, wie der Pressesprecher erläuterte. Konkrete Verdächtige gebe es noch nicht.

Die Staatsanwaltschaft Coburg und die Sonderkommission gehen nach derzeitigem Ermittlungsstand von einem Kapitaldelikt aus. Neben zahlreichen Vernehmungen fanden auch Suchmaßnahmen statt, bei denen neben einer Vielzahl von Coburger Polizisten auch Polizeisuchhunde im Einsatz waren. Die Obduktion des Leichnams ergab, dass Wolfgang R. durch mehrfache stumpfe Gewalteinwirkungen zu Tode kam.

Die 41-jährige Lebensgefährtin hatte den 66-Jährigen am Donnerstagmorgen in seinem Wohnhaus tot aufgefunden. Nach der Obduktion am Freitag erklärte die Polizei, dass von einem Kapitalverbrechen ausgegangen werden muss.

Nach Tageblatt-Informationen gibt es eine Spur ins Coburger Rotlichtmilieu. Denn der 66-Jährige, der lange Zeit als Kammervirtuose am Landestheater tätig war, betrieb zuletzt mindestens einen bordellähnlichen Betrieb in Coburg. Nicht auszuschließen, dass es dort zu Streitigkeiten gekommen ist, die dann letztlich eskaliert sind. Auf Nachfrage bestätigte Stadter bereits am Freitag, dass auch in diesem Umfeld ermittelt werde.

Die Soko "Eiche" ist rund um die Uhr erreichbar und bittet um Ihre Mithilfe, unter Telefon 09561/645-645: Wer hatte am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag mit Wolfgang R. Kontakt? Wer hat den 66-Jährigen am Donnerstag sowohl in Beiersdorf, als auch in Coburg oder sonst wo gesehen? Wer hat in der Nacht zum Donnerstag im Bereich des Eichenwegs in Beiersdorf verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge gesehen?