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Mönchrödener Grundschüler feiern mit Senioren


Autor: Gabi Bertram

Mönchröden, Mittwoch, 26. Dezember 2012

Grundschüler aus Mönchröden feierten wieder gemeinsam mit Senioren aus dem Stadtgebiet Weihnachten. Dabei erfuhren die Kinder, dass Geschenke nicht das Wichtigste am Weihnachtsfest sind.
Die Feier der Grundschule in Mönchröden wurde zu einem Weihnachtsfest der Generationen. Von links: Oma Elsbeth Liebermann, Enkeltochter Gina Liebermann und Claudia Liebermann.


Die Generationen zusammengebracht haben die Grundschüler, als sie gemeinsam mit Senioren aus dem Stadtgebiet eine gemeinsame Weihnachtsfeier veranstalteten. Diesmal traf man sich im Refektorium der Christuskirche.

Mit einem flotten "Fröhliche Weihnacht" eröffneten die Schüler die Seniorenweihnachtsfeier, zu der Rektorin Marie-Luise Albrecht-Müller neben den Senioren der Stadt auch Bürgermeister Gerhard Preß (CSU) begrüßte. Der hatte, schließlich ist dies sein Hobby, schon mal an der Orgel Platz genommen und wartete auf seinen Einsatz. "Alt und jung", freute sich Albrecht-Müller, "feiert traditionell gemeinsam Weihnacht". Man habe sich in der Vorbereitungen viel Mühe gegeben. Die Kinder sollten Freude und Wärme in dieser besinnlichen Zeit weitergeben.

Wie sich Weihnachten gewandelt hat, erzählten Elsbeth und Claudia Liebermann, Mutter und Tochter. Sie waren in erster Linie da, um den Auftritt von Gina - Enkeltochter und Tochter - mitzuerleben. Als Kind, erinnerte sich Elsbeth, habe sie von ihrer Mutter Selbstgebasteltes und Selbstgebackenes geschenkt bekommen. "Meine Mutter war Schneiderin, hat Puppenkleider genäht und aus alter Wolle Bälle gemacht" - so war das. Claudia hat am liebsten mit Puppen gespielt und sich natürlich auch über die neue Puppenmode unterm Christbaum gefreut. Aber am liebsten, erinnert sie sich noch genau, hatte sie Schminksachen.

Als Claudia Liebermann sechs Jahre alt war, bekam sie von den Großeltern einen kleinen Schminktisch geschenkt. Für die jüngste Dame in der Familie, die neunjährige Gina, wird Weihnachten schon wesentlich komfortabler ausfallen. Sie bekommt eine Skiausrüstung nebst Skikurs und noch allerlei elektronisches Spielzeug. "Das ist heute schon etwas anderes", meinte Claudia als Mutter. Sie selbst hatte zwei Geschwister, da wurde schon geteilt. Gina ist ein Einzelkind.

Applaus für die Darbbietungen

Inge und Georg Debus waren gekommen, um ihre beiden Enkelkinder Lucie und Marlin zu sehen und ihren Darbietungen ordentlich Applaus zu spenden. "Wenn wir früher eine Tafel Schokolade bekamen", erinnerte sich Georg Debus, "da waren wir glücklich." Inge Debus hatte noch fünf Geschwister. Da wurden sie Spielsachen von einem Kind aufs nächste "vererbt". Heute, sagte die Großmutter und lachte, schreiben die Enkel Wunschzettel: "Und fragen Sie nicht, was da drauf steht, lieber, was nicht draufsteht." Barbie-Puppe und Barbie-Spielzeug, Playmobil und noch so einiges, was die Großeltern gar nicht kennen. Wenn sich Inge Debus an ihre Kindheit erinnert, dann auch daran, dass ihr Vater, der Schreiner war, ihr einmal eine Puppenwiege gebaut hat. Das waren eben andere Zeiten.

Bei "Alle Jahre wieder" oder "Ihr Kinderlein kommet" sangen die Senioren mit, manche Tränchen floss in einer anrührenden Atmosphäre und in Erinnerung an frühere Zeiten. Bürgermeister Preß dankte dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat, den Mentoren und allen, "die an der Grundschule für eine solche Gemeinschaft sorgen". Damit der Bestand der Schule gesichert ist, sagte Preß, habe die Stadt ihren Beitrag geleistet. Der Kindergartenanbau, der im kommenden Jahr abgeschlossen werden soll, könne fast schon eine Garantie für die Schule sein.

Die Moderation des gemeinsamen Weihnachtsvormittags hatte Pfarrer Wolfgang Stefan übernommen. Er führte durch ein weihnachtlich glänzendes Programm mit Liedern, Gedichten, Instrumentalauftritten und dem Krippenspiel. "Weihnachten zurück denken", sagte der Pfarrer, "ist Besinnung auf die eigene Kindheit". Dazu gehöre auch, die die alten Lieder zu singen und der ewig währenden Weihnachtsgeschichten zu lauschen. So werde die gerade in diesen Tagen die Brücke zwischen alt und jung geschlagen.