Mit Star Wars durch den ersten Schultag
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Dienstag, 12. Sept. 2017
Viel Aufregung, eine tolle Zuckertüte, eine nette Lehrerin und eine Bärin an seiner Seite: Für Finn hätte es am ersten Schultag nicht besser laufen können.
Wer mehr aufgeregt war, ob Finn oder seine Eltern, bleibt dahin gestellt. Die Schuleinführung war jedenfalls eine große Sache, die gut durchgeplant werden musste. Vom Eignungstest, über die Auswahl der Schultüte, die Begehung des künftigen Schulwegs, das Outfit, bis hin zu den ersten Hausaufgaben. Am Ende waren alle glücklich.
Doch zurück auf Anfang: Finn konnte die ganze Nacht auf Dienstag nicht schlafen, erzählt er. Um halb sieben ist er dann aus dem Bett gehüpft. Und das, obwohl seine Mama doch im Vorfeld behauptet hatte, er sei morgens eine Trödelsuße. Von wegen. Die Haare ordentlich gescheitelt, das dunkelblaue Hemd mit den weißen Punkten zugeknöpft, ging es um 9 Uhr in Sonnefeld in die Kirche.
Vom Gottesdienst weiß Finn nach der Schule nichts mehr. "Wir haben viel gesungen", sagt er und schaut dabei erwartungsvoll auf seine Schultüte. Soeben hat er sie von Jennifer, der Bärin und genannt Jenni, wie sie selbst sagt, überreicht bekommen. Finn besucht die Flexiklasse 1/2 in Gestungshausen. Und Jenni ist bereits in der 2. Klasse, kümmert sich aber ab sofort verstärkt um den Neuling Finn. "Das ist bei uns in der Flexiklasse so", erläutert die Klassenlehrerin Ute Pechtold, die in 26 Jahren schon viele erste Schultage mitgemacht hat.
Ihr erster Eindruck von Finn, der direkt vor ihr am Tisch vorm Lehrerpult Platz genommen hat: "Finn war sehr konzentriert, ruhig, aber auch interessiert." Klingt schon mal gut. Als seine Eltern und Paten dann ins Klassenzimmer kommen, strahlt der Siebenjährige bis hinter beide Ohren. Die Schultüte ist genauso groß wie er. Und genau so, wie er sie sich gewünscht hat: im Star Wars-Design. Voller stolz trägt er sie durchs Schulhaus in Gestungshausen, wo die ersten Klassen untergebracht sind. Die Fotografin wartet schon.
Danach sind die Eltern an der Reihe. Im Klassenzimmer bildet die Tafel die begehrte Kulisse. Alle 19 Erstklässler lassen sich davor ablichten.
Gegen 12 Uhr geht's endlich heim. Oma und Opa, die Gänsebrust mit Klößen und Rotkraut warten schon. Doch Finn interessiert nur die Schultüte. Vorsichtig packt er sie aus: ein Ball, Süßigkeiten, Buntstifte, Sticker - und ein Hörbuch von Ninjago. "Das ist das Allerschönste!", sagt er und freut sich sehr. Wenn nicht noch die Hausaufgaben wären: Finn malt nicht soooo gerne, aber am ersten Tag macht er das halt mal. Den Inhalt seiner Zuckertüte muss er auf einen vorgeschnittenen Karton malen. "Wenn's weiter nichts ist ..."
Da hat er sich das Stückchen Torte danach redlich verdient. Finn traut seinen Augen kaum: Eine echte Star Wars-Torte mit Yoda zum Mitessen. Gefeiert wird bei Hennebergers in großer Runde daheim. Aber abends ist Schluss. Finn muss schließlich bald ins Bett. Heute ist Schule.