Mit Geduld und Ärger zur neuen CO 4
Autor: Rainer Lutz
Weidach, Freitag, 15. Dezember 2017
Die Kreisstraße 4 durch Weidach ist wieder für den Verkehr freigegeben. Die Belastung während der Bauzeit war für die Anlieger ungewöhnlich hoch.
Wenige Straßenbauprojekte der vergangenen Jahre belasteten die Nerven der betroffenen Anlieger so, wie der Ausbau der Kreisstraße CO 4 durch Weidach. Nach mehr als einem Jahr Bauzeit wurde die Ortsdurchfahrt am Freitag wieder für den Verkehr freigegeben.
Pläne, die Straße auszubauen, die mit 1500 Fahrzeugen am Tag eine eher mittelmäßig belastete Kreisstraße ist, gab es schon 2003, wie stellvertretender Landrat Christian Gunsenheimer (FW) bei der Freigabe erklärte. Die Gemeinde Weitramsdorf zeigte sich damals aber nicht begeistert. Doch die Straße wurde von Jahr zu Jahr schlechter, nicht zuletzt, weil täglich auch rund 100 Lkw diese Route nutzen. Daher landete sie 2015 wieder im Investitionsprogramm des Landkreises. Im Oktober 2016 starteten die Bauarbeiten.
Damit begann die Belastung für die Anlieger. Diese wurde noch erhöht durch Autofahrer, die sich mit der Totalsperrung dieser Verbindung zwischen der Staatsstraße 2205 bei Wiesenfeld und der Staatsstraße 2202 und weiter zur Bundesstraße 303 nicht abfinden wollten. Sie suchten nach Wegen, die Sperrung durch Wald und Wohngebiet zu umgehen und wurden vielfach zum Ärgernis. Wie sich die Bauzeit für die Weidacher anfühlte, schilderte Anke Schäfer als Anliegerin an der Baustelle. Paketzusteller, die es irgendwann aufgaben, zu den Empfängern ihrer Sendungen vorzudringen, Postboten, deren Zustelldienst zum Hürdenlauf wurde, waren eine Seite. Die Schwierigkeit für die Anlieger, beispielsweise ihre Mülltonne dort hin zu schaffen, wo sie das Müllfahrzeug erreichen konnte, waren eine andere Seite. Was ihr allerdings für immer in Erinnerung bleiben werde, sagte Anke Schäfer: "Das war die große Hilfsbereitschaft der Arbeiter."
Gründe für die Bauzeit
Dass es schnell gehen würde, mit dem Bau der CO 4, das hatten die Planer auch gar nicht erwartet, für die Ulrich Kühnel vom zuständigen Planungsbüro einiges erklärte. Es ging nicht nur darum, 640 Meter Straße auf neuer Breite von sieben Metern auszubauen. Es wurden auch Wasser-, Gas- und Stromleitungen neu verlegt und der Kanal erneuert. "Was sich unter der Erde abspielt, das sieht keiner und man wundert sich, warum sich nichts tut", stellte er fest.Doch in Wirklichkeit tat sich etwas für die 900 000 Euro, die die Straße kostete und einen weiteren Betrag in etwa gleicher Höhe, der für die Infrastruktur im Boden unter der Fahrbahn ausgegeben werden musste. Denn jetzt ist die CO 4 fertig, bei 90 Prozent Förderung und - weil Kreisstraße - ohne, dass Kosten auf die Anlieger hätten umgelegt werden müssen.