Mit der Krippe kommt neues Leben in die Ortsmitte von Ahorn
Autor: Gabi Arnold
Ahorn, Mittwoch, 05. März 2014
Direkt in der Ortsmitte von Ahorn ziehen bis zu 130 Kinder in die neue Tagesstätte ein - ein freudiger Anlass für alle Beteiligten und den Landesbischof, der zur Segnung in seine alte Heimat gekommen ist.
Nach nur acht Monaten Bauzeit sind die Kleinsten in die neue Kinderkrippe des evangelischen Kindergartens Ahorn eingezogen. Zur offiziellen Segnung war Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seine alte Heimat nach Ahorn gekommen.
Die neue Kinderkrippe im Herzen von Ahorn ist im Zuge des Flächen- und Siedlungsmanagement entstanden. Wo heute ein Neubau steht, erinnerte Bürgermeister Martin Finzel (parteilos), hatte die Familie Stehli eine Bäckerei und einen kleinen Laden.
Finzel dankte dem Eigentümer, der sein Grundstück zu Gunsten des Neubaus verkauft hat. Ebenso der Familie Wilhelm, die ihren Obstgarten an die Gemeinde veräußert hat. "Beide Familien haben sich von den Grundstücksteilen oder gar dem Familienanwesen getrennt, um dieses Projekt zu ermöglichen."
Der Bau bringe neues Leben in die Ortsmitte, freute sich Finzel. Optimiert mit 42 Krippenplätzen, werde nun die Gemeinde mit mehr als 100 Prozent des gesetzlich geforderten Anspruchs versorgt. Damit sei nicht nur die städtebauliche Sanierung innerorts fortgesetzt, sondern vor allem hätten erufstätige Mütter und Väter nun die Möglichkeit, Beruf und Familie unter einem Hut zu bringen. Finzel: "Es ist ein guter Tag für alle Bürger unserer Gemeinde, aber vor allem ein toller Tag für die Jüngsten."
Den Landbischof kennt der Bürgermeister noch aus der Zeit, als die beiden den Kindergartenbus gefahren haben, denn auch die Kinder des heutigen Landesbischofs haben den evangelischen Kindergarten Pusteblume besucht. Für den hohen Geistlichen war es deshalb eine besondere Freude, nach Ahorn in "seinen" Kindergarten zu kommen. "Ich habe selbst den liebevollen Geist erfahren, den dieses Haus trägt", betonte er.
Mit einem Bibelwort schlug er eine Brücke zur der Erziehung in der heutigen Zeit. Die Gefahr, dass Eltern in der Kindererziehung die Kraft ausgehe, sei groß. "Wenn man die Diskussionen verfolgt, dann hat man das Gefühl, dem nicht gerecht zu werden." Umso wichtiger sei ein Grundvertrauen noch dem Motto: "Ja, ich werde Fehler machen, aber es wird trotzdem gut gehen." Genau dieses Grundvertrauen, basierend auf christlichen Werten, vermitteln Bedford-Strohms Worten zufolge die evangelischen Kindergärten.
Der Moment des Danks
Pfarrer Rolf Gorny dankte Bürgermeister Finzel für das Herzblut, das er in dieses Projekt gelegt habe, und allem Mitarbeitern und Nachbarn für die Geduld während der Bauphase.
Architekt Roland Schultheiß lobte das Gesamtprojekt und zwar von der Planung bis hin zum Handwerker. Die Einrichtung sei bedarfsgerecht, an den Wünschen der Betreuerinnen und den Bedürfnissen der Kinder orientiert.
Für Landrat Michael Busch (SPD) ist die Gemeinde Ahorn beispielgebend in der Seniorenarbeit, in der Generationenarbeit und im Flächen- und Siedlungsmanagement. Im Bau in der Ortsmitte sieht die Regierungsvizepräsidentin Petra Platzgummer-Martin eine symbolische Wertschätzung für Kinder. Die Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike (CSU) und Susann Biedefeld (SPD) überbrachten Glückwünsche ebenso wie der Bauherr Rainer Mattern, Geschäftsführer der Gesamtkirchenverwaltung. Besonders freute es Mattern dass das Projekt im Kostenrahmen bleibt.
Fakten zur Kinderkrippe:
Lage Direkt in der Ortsmitte von Ahorn ist in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ahorn und der Gesamtkirchenverwaltung eine neue Kinderkrippe errichtet worden. Gemeinsam mit dem bereits im Jahr 2007 generalsanierten Kindergartengebäude ist ein Kinderhaus für Kinder von ein bis sechs Jahren entstanden. Insgesamt werden auf dem neuen Gelände in Ahorns Ortsmitte nun 130 Kinder in drei Krippen- und vier Kindergartengruppen betreut.
Kosten Das Gebäude hat rund 1 111 100 Euro gekostet, davon waren 741 700 Euro staatlicher Zuschuss, 184 700 Euro Anteil der evangelisch-lutherischen Kirche und 184 000 Euro Anteil der Gemeinde Ahorn.