Michael Fischer kontert Frohnlacher Vorwürfe
Autor: Christoph Böger
Coburg, Dienstag, 11. Juli 2017
Der Vorsitzender des TSV Heldritt schildert die Zusammenhänge bei den Vereinswechseln von zwei "Rückkehrern".
           
Die Themen Jugendarbeit und Vereinswechsel im Fußball schlagen weiter hohe Wellen. Nach dem das Tageblatt ausführlich über den Weggang von mehreren jungen Fußballern des FC Coburg berichtet hat und alle Beteiligten zu Wort kommen ließ, meldet sich nun der Vorsitzende des TSV Heldritt zu Wort. Michael Fischer ärgern einige Behauptungen , die Verantwortliche des VfL Frohnlach bei der Neuvorstellung ihres Landesligakaders getroffen haben (Tageblatt vom 29. Juni).
  
  Kritik am Charakter der Spieler
 
Damals erklärte Ulrich Kossack, Vorsitzender des VfL Frohnlach, dass sich drei Spieler mit einer festen Zusage für die nächste Saison in den Sommer verabschiedet hatten. Kurzfristig wäre für die Verantwortlichen dann aber die überraschende Kehrtwende gekommen: "Es ist äußerst ärgerlich, wenn Spieler definitiv zusagen, dann aber verschwinden. Das ist mehr als enttäuschend und spricht nicht für den Charakter der Spieler", kritisierte Kossack damals.  
  "Keine Entschädigung bezahlt"
 
Frohnlachs Spielleiter Michael Werner brachte außerdem seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass nicht nur das Verhalten der drei Akteure schlecht gewesen sei, sondern auch das von einem Verein, der geweigert hätte, die Ausbildungsentschädigung zu bezahlen. Davon distanziert sich jetzt Michael Fischer aus Heldritt ganz entschieden: "Die Formulierung, dass ein Verein keine Ausbildungsentschädigung bezahlt habe, trifft nicht auf den TSV Heldritt zu". Das Gegenteil sei sogar der Fall gewesen, denn der TSV Heldritt musste nach den Worten Fischers eine höhere Entschädigung an Frohnlach bezahlen, als die Heldritter für ihre beiden langjährigen Jugendspieler vor zwei Jahren von Frohnlach bekamen.Dies sei insoweit schade, da es die Heldritter ihren talentierten Spielern ermöglichen wollten, höherklassig Erfahrung zu sammeln, ohne gleich - als jahrelanger Ausbildungsverein - daraus Profit zu schlagen.
  
  "Talente geschenkt bekommen"
 
"Der VfL Frohnlach als seinerzeitiger Bayern- und Landesligist bekam zwei Talente förmlich geschenkt. Im ersten Jahr hat der TSV vollständig auf eine Zahlung der Ausbildungsentschädigung verzichtet, dann hat der VfL einen wesentlich niedrigeren Betrag bezahlt, als nach den BFV-Sätzen vorgesehen und möglich war", erklärt der Heldritter Vereinschef, der allerdings auch feststellt: "Die beiden Spieler hatten eine sehr gute Zeit in Frohnlach und konnten sich weiterentwickeln. Dafür gilt unser ausdrücklicher Dank."Die beiden gewechselten Spieler sind bei ihrem Heimatverein wieder voll angekommen und bestens integriert. Sie spielen nicht nur in der 1. Mannschaft, sondern bringen ihre auch in Frohnlach gemachten Erfahrungen im Jugendbereich der neuen Spielgemeinschaft TSV Heldritt/FC Bad Rodach ehrenamtlich ein. "Darauf sind wir sehr stolz", sagt Fischer, dem aber noch mehr auf den Nägeln brennt:
  
  "Man muss sich nicht wundern"
 
"Man hat als Übungsleiter eines kleinen Vereins manchmal den Eindruck, als gäbe es für die sogenannten "Großen" im Fußballkreis nur vier oder fünf Vereine, die scheinbar vernünftig Jugendarbeit betreiben. Wenn man sieht, wie sich die einen oder anderen meist höherklassigen Vereine um Spieler - wahrscheinlich für viel Geld und oft noch als Vertragsamateure - bemühen oder ganz auf Jugendarbeit verzichten, dann muss man sich schon wundern. Denn es Spieler gibt, die mit 25 Jahren schon mehr Vereinswechsel-Erfahrung gesammelt haben, als die Spieler manch eines kompletten Kreisklassenteams.Das Problem "Vertragsamateure" sei im Tageblatt ja eingehend besprochen worden, da könne man Hartmut Guhling (Beiratsvorsitzender des FC Coburg/Tageblatt vom 24. Juni/Anm. d. Red.) "nur voll zustimmen".