Metall-Fahne kracht vom Coburger Stadthaus
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Samstag, 01. Oktober 2016
Riesenschreck für mehrere Menschen am Samstagmittag am Marktplatz: Plötzlich kam von oben etwas heruntergefallen.
Es machte einen leicht blechernen Schlag - und die Gäste, die an einem der Außentische des Gasthofs "Goldenes Kreuz" saßen, schauten sich fragend an: Was war denn das?
Vom Dach des direkt angrenzenden Stadthauses war gegen 14 Uhr eine vergoldete Metall-Fahne heruntergestürzt. Zum Glück wurde niemand der Restaurantbesucher verletzt, denn das schwere Teil krachte zunächst auf einen Sonnenschirm und prallte dann weiter auf den Boden.
Der Sonnenschirm wurde leicht beschädigt.
Bei der Fahne handelt es sich um eine von mehreren Exemplaren, die von den steinernen Ritterfiguren gehalten werden, die auf dem Giebel des Stadthauses stehen.
Inwieweit nun dringend überprüft werden sollte, ob die anderen Fahnen eventuell auch absturzgefährdet sind, ist noch nicht bekannt.
Fest steht: An einer Windböe kann es nicht gelegen haben, dass es zu dem Zwischen- beziehungsweise Herunterfall kam. Am Samstagmittag herrschte in Coburg mildes Wetter und es wehte kein Wind.
Das Coburger Stadthaus, ehemals Kanzleigebäude, befindet sich an der nördlichen Seite des Marktplatzes. Der dreigeschossige Satteldachbau, geschmückt durch zwei Erker und drei Zwerchhäuser, ist der bekannteste Renaissancebau der Stadt. Herzog Johann Casimir veranlasste den Bau des repräsentativen Staats- und Verwaltungsbaus für die Landesregierung gegenüber dem Rathaus. Das Bauwerk entstand unter der Leitung des Architekten und Malers Peter Sengelaub in den Jahren 1597 bis 1601. Der Bildhauer Nikolaus Bergner schuf den plastischen Schmuck.