Melchior-Franck-Kreis beeindruckt bei Konzert in der Coburger Ehrenburg
Autor: Jochen Berger
Coburg, Sonntag, 11. Oktober 2015
Konzerte mit dem Melchior-Franck-Kreis in der Coburger Ehrenburg sind spannende Zeitreisen. Wie aber kann die Musik prachtvolle Fürsten-Gärten der Renaissance wieder lebendig werden lassen?
Eine Reise in die Vergangenheit kann die reinste Erholung sein. Kein nostalgisches Unterfangen, sondern eine Art akustischer Wellness-Urlaub. Zumindest bei einem Programm, das musikalisch mitten hinein führt in die prächtigen Schlossgärten Europas zur Zeit der Renaissance.
Prachtvolles Ambiente
"Hortus Musicus" - so jedenfalls hat der Melchior-Franck-Kreis sein Konzert am Sonntag im Riesensaal der Coburger Ehrenburg überschrieben. Im prachtvollen barocken Ambiente lässt sich zur Musik von Wilbye und Tielman Susato, von Giovanni Gastoldi, Valentin Haussmann und manchen anderen Komponisten zuhörend ganz wunderbar träumen von den plätschernden, sprudelnden Wasserspielen und den üppigen Blumenrabatten vergangener Zeiten.
Den Klang der längst verstummten Hofkapelle liefert - singend und musizierend - der Melchior-Franck-Kreis.
Mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen
Alte Musik in die Gegenwart holen, stumme Notenblätter aus verstaubten Archiven lebendig zum Klingen zu bringen - darum geht es bei den Auftritten des Melchior-Franck-Kreises. Jedes Konzert dieses Ensembles wird gleichsam zum Gesamtkunstwerk - immer getrieben vom Bestreben, Musik vergangener Jahrhunderte nicht als musikgeschichtliche Fundsache zu verstehen, sondern als Chance, mit Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen eindringlich zu vergegenwärtigen.
Musikalische Reise-Route von England über Schweden bis Italien und Spanien
Die historischen Informationen, die kleinen Geschichten am Rande, die Knut Gramß als Leiter des Ensembles in seiner Moderation anklingen