Maskenverweigerer in Neustadt abgeführt
Autor: Cindy Dötschel
Neustadt bei Coburg, Dienstag, 04. Januar 2022
Ein 53-Jähriger weigerte sich, beim Betreten eines Verbrauchermarktes eine FFP2-Maske aufzusetzen. Der Mann musste von der Polizei aus dem Markt begleitet werden und verletzte dabei einen Polizisten leicht.
Deutschlandweit ist ein Zuwachs der Gewaltausbrüche durch Maskenverweigerer zu beobachten. Erst Mitte Dezember kam es zu einem Vorfall in einem Schnellrestaurant am Bamberger Bahnhof. Ein 35-jähriger Kunde wurde handgreiflich gegenüber einem 18-jährigen Studierenden, der dort als Aushilfskraft tätig ist (unsere Zeitung berichtete).
Der Kunde wollte dem Studierenden die Hand schütteln. Als dieser ablehnte, eskalierte die Situation: Der Kunde zog seine Jacke und seine Maske aus und ging auf den Studierenden los, nachdem dieser ihn aufgefordert hatte, die Maske wieder aufzusetzen oder das Restaurant zu verlassen. Zwei Arbeitskollegen mussten einschreiten. Nachdem der Studierende die Polizei gerufen hatte, wollte der Kunde mit einem Taxi fliehen. Der Studierende versuchte, dieses zu stoppen, woraufhin der Kunde ihm einen Kinnhaken verpasste, der eine Schädel- und Oberkieferprellung zur Folge hatte.
Aggressiver Maskenverweigerer abgeführt
Ein ähnlicher Vorfall, bei dem zunächst niemand handgreiflich wurde, ereignete sich am Montagnachmittag in Neustadt. Die Polizei wurde zu einem Supermarkt in der Eisfelder Straße gerufen. "Ein 53-Jähriger betrat das Geschäft, trug aber keine FFP2-Maske", heißt es im Polizeibericht. Daraufhin habe das Verkaufspersonal den Mann angesprochen. Dieser weigerte sich, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen. Auch der mehrmaligen Aufforderung, den Laden zu verlassen, kam der Mann nicht nach. Die zur Hilfe gerufenen Polizeibeamten wollten den uneinsichtigen und aggressiven Mann aus dem Markt begleiten, woraufhin er sich den Polizisten widersetzte. Der 53-Jährige musste in Gewahrsam genommen werden, dabei wurde einer der Polizeibeamten leicht verletzt.
Ladenbetreiber hat richtig reagiert
"Der Ladenbetreiber hat richtig reagiert, indem er den Mann gebeten hat, den Laden zu verlassen und dann die Polizei gerufen hat", sagt Gerald Storath, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Neustadt. Vorfälle, wie der am Montagnachmittag in der Eisfelder Straße, sind seines Wissens nach bislang noch nicht in Neustadt und Umgebung vorgekommen. "Das war der allererste Fall bei uns, wo ein Corona-Leugner einen Polizisten tätlich angegriffen hat. Dass die Gewaltbereitschaft steigt, ist nicht die Regel."
Nachdem die Polizei den 53-Jährigen aus dem Supermarkt gebracht hatte, wurde er mit zur Polizeidienststelle genommen. "Vor Ort war es schwer, die Personalien festzustellen. Auf der Dienststelle können die Daten besser abgeglichen und überprüft werden, als an einem hektischen Ort mit Zuschauern", sagt Gerald Storath.
Strafverfahren und Bußgeld
Den 53-jährigen Mann erwarten nun Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs, Widerstands gegen Polizeibeamte und wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz, da er für sich keine Ausnahme vom Tragen einer FFP2-Maske geltend machen konnte. "Der Mann muss in jedem Fall mit einem Bußgeld rechnen."
Tankstellenmitarbeiter erschossen
Der bislang schlimmste Fall in Deutschland: Ein Strafverfahren wegen Mordes wird einen zum Tatzeitpunkt 49-Jährigen in Rheinland-Pfalz erwarten. Der Maskenverweigerer hatte im September einen 20-jährigen Studierenden, der als Tankstellenkassierer in Idar-Oberstein arbeitete, mit einem Revolver erschossen. Nachdem der 20-Jährige den Tatverdächtigen auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen hatte, hatte der mutmaßliche Täter die Tankstelle zunächst verlassen.