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Manfred Winterheller macht Coburger Schülern Mut


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Donnerstag, 18. Januar 2018

Der renommierte Buchautor, Redner und Coach sprach vor knapp tausend Schülern im Coburger Kongresshaus. Ed Sheeran half ihm dabei.
Manfred Winterheller bei seinem Vortrag im Kongresshaus Coburg.Oliver Schmidt


"Ich habe vermutlich schon ein paar hundert Millionäre erzeugt", sagt Manfred Winterheller. Das ist aber keineswegs arrogant gemeint, sondern selbstbewusst. So kommt es zum Glück auch rüber. Schließlich will er Mut machen. Mut, dass jeder Erfolg haben kann, wenn er es denn nur richtig angeht. Und dass Mut sowieso die wichtigste Tugend von allen sei.

Normalerweise redet der renommierte Redner und Coach aus Österreich vor Top-Managern sowie vor Menschen, die beruflich oder privat neue Orientierung suchen. "Ihr seid eigentlich nicht meine Zielgruppe", sagt Manfred Winterheller auf seine verschmitzte Art zu den knapp tausend Schülern im Kongresshaus. Aber: "Ich erzähl's euch trotzdem!"

Manfred Winterheller gibt den Oberstufenschülern der fünf (Coburger und Neustadter) Gymnasien zahlreiche Tipps und Lebensweisheiten mit auf den Weg. Zum Beispiel: "Ob Du Erfolg hast, hat nichts damit zu tun, wie gescheit Du bist!" Der Erfolg hänge vielmehr davon ab, ob man Ziele habe und man ob bereit sei, an sich zu arbeiten.

Und dann erklingt im Kongresshaus Ed Sheeran - und zwar mit fürchterlich falschen Gitarrenklängen und einer seltsamen Stimme. Manfred Winterheller verwendet dieses sehr frühe Frühwerk des heute weltweit so erfolgreichen Sängers gerne, um eine Botschaft zu transportieren. Die heißt: "Du brauchst kein Talent. Du musst nur sagen: Ich will das!" Ed Sheeran selbst hat mal freimütig zugegeben: "Ich habe kein Talent, ich arbeite nur viel."

Ed Sheeran ist somit für Manfred Winterheller ein Paradebeispiel. Er fragt die Schüler: "Wo wollt ihr hin?" Denn: "Man braucht Ziele!" Und: Es brauche Mut. Martin Winterheller geht während seiner Ausführungen immer wieder ins Publikum, spricht mit den Schülern, lässt Fragen zu und beantwortet diese geduldig und umfassend. Manfred Winterheller nimmt seine heutige Zielgruppe - obwohl es sich eben (noch) nicht um Top-Manager handelt - sehr ernst. Er zeigt ihnen auf, welch große Chancen vor ihnen liegen: "Ihr seid die Zukunft - also ich würde was daraus machen!" Zumal er beeindruckt ist, wie interessiert die Coburger (und Neustadter) Schüler sind: "Ihr beeindruckt mich, ich spüre das!" Deshalb sein Appell im schönsten österreichischen Slang: "Probiert's was!"

Gleichzeitig warnt er alle Eltern oder wahlweise auch Lehrer, ihren Kindern beziehungsweise Schüler nicht die Träume zu nehmen, sondern sie in ihren Zielsetzungen zu unterstützen, so abwegig der Traum auch auf den ersten Blick vielleicht wirken möge. "Es ist unvorstellbar", sagt Winterheller, "wie schnell ein Kind vernichtet werden kann." An dieser Stelle zieht der Coach eine Parallele zur Arbeitswelt und hier speziell zur Führung von Mitarbeitern. Er rät: "Man muss jeden Mitarbeiter so ansehen, als ober er ein potenzielles Genie ist - und dann wird er auch eins, weil er so behandelt wird."

Ganz konkret rät er den Schülern, sich ein leeres Heft zu besorgen: "Und nehmt Euch jeden Tag fünf Minuten Zeit und schreibt Eure Träume hinein." Denn: Um seine Träume verwirklichen zu können, muss man sie auch kennen. Und damit, so Winterhellers Überzeugung, wäre der Anfang auch schon gemacht. Denn: "Wenn Du weißt, was Du willst, unterstützt Dich das Leben!" Oder, umgekehrt: "Wenn Du gar nicht weißt, was Du willst, kann Dich kein Gott glücklich machen."

Ein Schüler stellt die Frage, ob man seinen Beruf lieben müsse, um darin Erfolg zu haben. Martin Winterheller antwortet mit einem zögerlichen Nein. Aber: Hartes Arbeiten sei zwar in Ordnung, quälen dürfe sollte man sich allerdings nicht. Erneut nimmt er Ed Sheeran als Beispiel: "Er muss schon gerne singen, sonst hält er das nicht aus."


ZUM HINTERGRUND DER VERANSTALTUNG

Thomas Bittorf und Max Beyersdorf haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sitzen zum Beispiel beide im Stadtrat, engagieren sich bei Rotary und sind begeisterte Läufer. "Was wir ebenfalls teilen, ist die Leidenschaft für Coburg und die Leidenschaft, unsere schöne Heimatstadt voranzubringen", sagte Max Beyersdorf zum Auftakt der Veranstaltung mit Manfred Winterheller.

Apropos: Auch die Bewunderung für den Coach aus Österreich verbindet Thomas Bittorf und Max Beyersdorf. Und weil es ihnen ebenso wichtig sei, "die Zukunft zu gestalten und die Jugend zu begeistern", hatten sie die Idee, Manfred Winterheller für einen Vortrag vor Schülern nach Coburg zu holen. Zusammen mit Rotary klappte das Vorhaben - aber auch, weil Manfred Winterheller auf sein sonst sehr stattliches Honorar komplett verzichtete. Thomas Bittorf umschrieb das augenzwinkernd so: "Manfred Winterheller ist einer der besten Redner Deutschlands - und einer der teuersten auf der ganzen Welt!"

Am Ende der Veranstaltung, die aufgrund der Sturmwarnung etwas früher als geplant beendet werden musste, zeigte sich Thomas Bittorf rundum zufrieden: "Manfred Winterheller hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass es darum geht, seine Träume zu erkennen und beharrlich daran zu arbeiten."


Weitere Vorträge möglich

Auch bei den Leitern der fünf eingeladenen (Coburger und Neustadter) Gymnasien kam der Vortrag gut an. Burkhard Spachmann (Casimirianum) war vor allem beeindruckt, wie authentisch der Coach sei: "Er ist kein Chaka-Chaka-Motivator, sondern er lebt das!"

Erfreut zeigte sich Burkhard Spachmann, dass die Schüler auch sehr angeregt mit Manfred Winterheller diskutierten und zahlreiche Fragen stellten. "Das hat gezeigt, dass sie diese Veranstaltung ernst genommen haben." Und das hat zudem Bittorf, Beyersdorf & Co. gezeigt, dass dies vielleicht der Auftakt zu einer Reihe ähnlicher Veranstaltungen war, die künftig ein Mal im Jahr für die Oberstufenschüler angeboten werden könnte.