Märchen können Ängste abbauen
Autor: Lothar Weidner
Neustadt bei Coburg, Freitag, 26. Dezember 2014
Der professionelle Märchenerzähler Oliver Machander aus Regensburg fesselte die Jungen und Mädchen im Neustadter Kindergarten "Löwenzahn" mit seinen Vorträgen. Dabei bezog er die Kinder auch in die Erzählungen ein.
Märchen helfen träumen, sie können ein wenig dazu beitragen, dass Kinder Ängste abbauen und die Zukunft hoffnungsvoller angehen. Das ist die Philosophie von Oliver Machander aus Regensburg, einer von wenigen hauptberuflichen deutschen Märchenerzählern, den sich der Kindergarten "Löwenzahn" eingeladen hatte.
Der "Clown Gottes", eine Weihnachtsgeschichte, die Gott zum Lachen brachte, und aus Norwegen ein Märchen von "Trolln und dem Bär" ließen die ansonsten aktiven Kinder fast in Ruhe auf ihren Bänken erstarren. Nur hie und da gab es einen lauten Zwischenruf, den Oliver dankbar aufnahm, ihn sofort in das Märchen einbaute, aber ansonsten gestenreich, gekonnt, einfühlsam und spannend seine Storys preisgab.
Aufzeigen von Lösungen
Für die Erzieherin Martina Beyer brauchen Kinder Märchen, denn dann könnten sie zwischen Gut und Böse
Gut für die Spracherziehung
Oliver Machander, Vater dreier Kinder, kam aufs Märchenerzählen über seinen ältesten Sohn Felix. "Wer Märchen erzählt, kann Lebensweisheiten und Halt mit auf den Weg geben", erklärte er im Gespräch mit unserer Zeitung. "Und die zweite Funktion ist die Spracherziehung, da habe ich in Bezug auf die deutsche Sprache nur positive Erfahrungen gemacht."
Wärme ausstrahlen ist wichtig
Auch der "böse Wolf" in Rotkäppchen sei absolut zeitgemäß, es komme nur auf die Darstellung an, meinte Machander, der nicht nur eigene Geschichten aus aller Welt preisgibt, sondern auch Klassiker aus Grimms Märchen im Repertoire hat. Aufmerksamkeit schenken, Wärme ausstrahlen, sei heutzutage besonders wertvoll bei der Überflutung aus den Medien, resümierte der hauptberufliche Märchenerzähler.