Löst der Brockardt-Brand ein Coburger Problem?
Autor: Christiane Lehmann
Coburg, Dienstag, 29. April 2014
In einer ersten Stellungnahme zum Brand auf dem ehemaligen Brockardt-Gelände von Dienstag Nacht hat jetzt der Insolvenzverwalter Thomas Linse die Hoffnung geäußert, das Grundstück jetzt an eine interessierte Lebensmittelhandels-Gruppe verkaufen zu können.
Der Brand auf dem ehemaligen Brockardt-Gelände beschäftigt die Kriminalpolizei. Brandstiftung vermuten die Feuerwehrleute, doch die Ermittlungen laufen noch. "Schließlich war das nicht unser erster Einsatz hier", sagt einer der Feuerwehrler, der am Morgen half, noch verbliebene kleine Brandnester zu löschen. Um 0.40 Uhr war das Feuer in einem hinteren Gebäudeteil ausgebrochen und griff dann auf den Dachstuhl eines angrenzenden Hauses über.
Ein Blick in das Gebäude zeigt, dass die seit Jahren leerstehende Ruine - mit Graffiti-Sprüchen übersät - heimlich "besucht" wird.
Thomas Linse nimmt in seiner Eigenschaft als Insolvenzverwalter "in gebotener Kürze" Stellung. Bedauerlicherweise sei, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu unberechtigem Betreten des Brockardt-Geländes gekommen sei. Linse habe als Insolvenzverwalter gegen aufgegriffene Personen auch stets Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt. Letztlich sei es aber unmöglich, ein 37 000 Quadratmeter großes Gelände in zentraler, aber abgeschirmter Lage des Stadtbereichs permanent gegen fremde Personen abzusichern.
Seit dem Jahr 2000 steht dieses Gebäude zum verkauf und sucht eine neue sinnvolle Nutzung. "Etliche Investoren haben bei den Entscheidungsträgern um Genehmigungen ihrer beabsichtigten Vorhaben nachgefragt. Ein Nutzungskonzept, das allen Stakeholdern getaugt hat, gab es bislang nicht", schreibt Linse.
Und weiter heißt es: "Sicher wäre es hilfreich gewesen, wenn schon vor Jahren die Abbruchgebäude hätten beseitigt werden können. Hierzu sind jedoch erst der Verkauf des Grundstücks und die Erzielung eines Erlöses notwendig, da das Insolvenzverfahren ansonsten massearm ist, das heißt keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen."
Abschließend äußert Linse die Hoffnung, dass "eine jetzt aktuelle Kaufoption für eine Lebensmittelhandels-Gruppe und dahinter stehende Genehmigungsgesuche Erfolg haben werden und sich das Problem zukünftig erledigt".