Lob an die Flüchtlinge: Sie bringen sich ein und helfen mit
Autor: red
Coburg, Montag, 23. Februar 2015
Die Flüchtlinge, der Notfallplan und das politische Scharmützel drumherum: Rainer Mattern, Vorsitzender der CSU/Landvolk-Kreistagsfraktion, hatte bei einer Veranstaltung in Lautertal heftige Kritik an Landrat Michael Busch (SPD) geübt.
Er warf ihm etwa "Desinformation" vor. Allen voran habe Busch die Städte und Gemeinden bei der Notfallplanung nicht miteinbezogen.
Bombendrohung
Noch ehe Busch dazu hätte Stellung beziehen können, verschickte nun am Montag der CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen W. Heike eine Pressemitteilung. Thema: der Besuch der Neustadter CSU-Stadtratsfraktion bei den in der Frankenhalle untergebrachten Asylbewerbern. Doch spannend sind in der Pressemitteilung nicht nur die Äußerungen zu den Flüchtlingen, sondern auch und speziell zu Landrat Michael Busch.
Denn da klang alles schon wieder recht versöhnlich: "Der Landrat berichtete von den Notfallplänen, die vom Sozialministerium über die Regierung von Oberfranken an das Landratsamt weitergegeben worden waren.
Aber noch einmal zum eigentlichen Grund der Pressemitteilung: Mit dem Besuch in der Frankenhalle wollte die CSU "ein Zeichen setzen", wie es hieß. Und der Fraktionsvorsitzende Frank Altrichter stellte klar: "Fremdenhass und das Schüren von Ängsten gegen Asylbewerber darf nicht hingenommen werden. Es ist fies und widerlich, wenn mit unbewiesenen Behauptungen Angst geschürt wird."
Container am Landratsamt
Der Landrat sowie die Mitarbeiter des Helfer-Teams um Jürgen Forscht, Ines Förster und Harald Hofmann zeigten sich erfreut vom CSU-Besuch und sprachen von einer "Signalwirkung". Michael Busch kündigte im Gespräch auch an, dass als weitere Quartierlösung für Flüchtlinge Container auf dem Parkplatz des Landratsamtes angedacht seien. Busch griff auch den Vorschlag von Jürgen W. Heike auff, die Kasernenanlage auf dem ehemaligen BGS-Gelände in Coburg zu nutzen. Allerdings kritisierte er in diesem Zusammenhang die "Unbeweglichkeit" der Bundesimmobilienverwaltung, die eine vernünftige, schnelle Lösung verhindere.
Hausmeister Harald Hofmann, der in der vergangenen Woche den Satz geprägt hat, dass die Asylbewerber in Neustadt Gäste seien und als solche auch behandelt würden, konnte in Übereinstimmung mit Jürgen Forscht die Freundlichkeit und auch Bereitwilligkeit der Gäste bestätigen: Die Mithilfe bei der Reinigung oder auch die Übernahme von Verantwortung in diversen Bereichen seien ausgesprochen positiv.
Die CSU-Stadtratsfraktion wollte mit ihrem Besuch aber nicht nur ein Zeichen setzen und Informationen einholen. So wurden auch Spielzeugspenden vermittelt. Christian Korn von der Firma Rolly Toys und Barbara Fehn-Dransfeld von der Firma Heunec waren sofort bereit, zahlreiche Spiele und Kuscheltieren zur Verfügung zu stellen, die am Rande des Besuchs übergeben wurden.