Druckartikel: Lastwagen verunglückt in Wohngebiet in Weidhausen

Lastwagen verunglückt in Wohngebiet in Weidhausen


Autor: Berthold Köhler

Weidhausen bei Coburg, Donnerstag, 23. Juli 2015

Beim Abbiegen in eine Druckerei bleibt das Fahrzeug an einer Gartenmauer hängen und reißt sich ein Loch in den 400 Liter fassenden Tank. "Wie eine Fontäne" soll der Dieselkraftstoff auf die Straße geschossen sein.
25 Einsätzkräfte der Feuerwehr versuchen, den ausgelaufenen Dieselkraftstoff mit Bindemittel aufzufangen.Foto: Alexandra Kemnitzer


Eine kurze Unaufmerksamkeit eines 30 Jahre alten Lastwagenfahrers hat am Donnerstag in den Mittagsstunden die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf Trab gehalten. Mit großem personellen und technischen Einsatz gelang es ihnen dabei, eine größere Umweltverschmutzung durch ausgelaufenen Dieselkraftstoff zu verhindern.

Der Lkw blieb ausgerechnet mit dem Tank an der Gartenmauer eines Grundstückes am Reußenberg hängen. Der Lastwagen aus dem Landkreis Kronach war dort irrtümlich unterwegs - normal hätte er für die Zufahrt einer Druckerei eigentlich den Schützenplatz befahren müssen. Beim Abbiegen blieb der Fahrer an der Gartenmauer des unteren Nachbargrundstücks hängen. Zeugen berichteten anschließend dem Weidhäuser Feuerwehr-Kommandanten Günter Schlund, dass der Kraftstoff nahezu "wie eine Fontäne" aus dem beschädigten Tank geschossen sei.

Das war wenig überraschend, wie sich später herausstelle: Kurz zuvor hatte der Lkw-Fahrer nämlich erst seinen Laster vollgetankt.

Ein Rennen gegen die Zeit

Für die Weidhäuser Feuerwehr begann nach der Alarmierung ein Rennen gegen die Zeit. "Wir mussten verhindern, dass größere Mengen des Kraftstoffes in den Oberwasserkanal laufen", berichtete Schlund. Problem dabei allerdings war, dass sich nur wenige Meter unterhalb des Lastwagens auf der abschüssigen Straße ein Kanaleinlass befand.

Rund 300 Liter Diesel liefen nach dem Unfall aus; wie viel letztlich von der Feuerwehr gebunden werden konnte, vermochte der Kommandant nicht zu sagen. Eine große Menge Öl außer Kontrolle hätte jedenfalls doppelt Probleme auslösen können. Wäre der Dieselkraftstoff in den nahen Biberbach gelaufen, hätte er nur wenige Kilometer bachabwärts die Neuenseer Fischzucht gefährden können. Eine größere Menge im Abwasserkanal hätte die biologischen Komponenten der Weidhausener Kläranlage angegriffen.

Etwa 25 Aktive der Weidhäuser Feuerwehr, der "Gerätewagen Gefahrgut" aus Coburg sowie Rödentaler Feuerwehr-Aktive mit Ölsperren waren zur Schadensbekämpfung im Einsatz. Die Reinigung der Straße war nur durch ein Spezialfahrzeug einer Privatfirma möglich.

Der Schaden an der Gartenmauer und am Lkw sowie dem ausgelaufenen und abgelassenen Diesel wurde von den Beamten der ebenfalls alarmierten Neustadter Polizei auf rund 5000 Euro geschätzt. Erst nach fast vier Stunden war der Einsatz für die Aktiven der Feuerwehr wieder zu Ende.