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Landkreis Coburg hat noch ein bisschen für Vereine übrig


Autor: Berthold Köhler

LKR Coburg, Freitag, 23. November 2018

Der Landkreis Coburg hat von seinem Budget für die Jugendarbeit in den Vereinen noch ein bisschen Geld übrig. Noch können Vereine einen Antrag stellen.


Seit zehn Jahren steht im Landkreis ein Fördertopf zur Verfügung, aus denen sich Vereine im sportlichen, musischen und kulturellen Bereich bedienen können, um ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen voranzubringen. Das "niederschwellige Angebot", sagte Rainer Mattern (CSU/Landvolk) gestern als Stellvertreter des Landrates bei einem Pressegespräch, "hat sich bewährt". Und für heuer steht sogar noch Geld zur Verfügung.

Dabei sind die finanziellen Mittel inzwischen nicht mehr so üppig, wie sie einst auf Antrag von Gerhard Preß (CSU/Landvolk) beschlossen wurden: Standen in den ersten Jahren pauschal jeweils 15000 Euro für den sportlichen und 15000 Euro für den musisch-kulturellen Bereich zu Verfügung, so wurde in den vergangenen drei Jahren der Ansatz gestrafft - die Kreistagsfraktionen einigten sich aus Spargründen darauf, "je nach Bedarf" Geld zur Verfügung zu stellen. "Der Umfang der Anträge hat sich seitdem auf 16000 bis 18000 Euro für beide Bereiche zusammen eingependelt", berichtete Mattern. In all den Jahren habe es aber keinen Verein gegeben, dessen Förderantrag aufgrund fehlender Mittel abgelehnt wurde. Heuer ist es noch ein guter Tausender, der bei Ansätzen von 11000 Euro im sportlichen und 5000 Euro im musisch-kulturellen Bereich im Budget zur Verfügung steht.

Die Kriterien, die ein Verein für einen Zuschuss erfüllen muss, sind klar geregelt. "Relativ undramatisch", versicherte Mattern, ein "Urgestein" des Kreisjugendrings (KJR), sei die deshalb die Antragstellung. Jeder, der sich regelmäßig im organisatorischen Bereich des Vereinslebens bewege, könne das Formular von der Homepage des KJR herunterladen und ausfüllen. Ob und wie Vereine dann finanziell unterstützt werden, entscheidet ein siebenköpfiges Gremium aus Politikern und Vertretern der lokalen Vereinswelt bei seinen drei, vier Sitzungen pro Jahr.

Hinaus in die Welt

Die Statistik zeigt: Den größten Block der Förderanträge stellen Vereine, die ihre Kinder und Jugendlichen auf überregionale Meisterschaften schicken. Jeder Verein, der Athleten oder Mannschaften über den Regelspielbetrieb hinaus auf Wettbewerbe über Bezirksebene hinaus entsendet, kann auf bis zu 67 Prozent der förderfähigen Kosten hoffen. Wobei Jürgen Rückert und der Kreisjugendring bei der Prüfung der Anträge vorab auf einige Kriterien achten, erklärt der Vorsitzende des Kreisjugendrings: "Wir wollen, dass das Geld bei den Vereinen und im Landkreis ankommt." Damit fallen zum Beispiel Schüler, die für ein auswärtiges Sportgymnasium starten, aus der Förderung heraus. Doch die sind es auch nicht, denen der Landkreis helfen will. Im Blick hat das Vergabegremium den klassischen Kleinverein, dessen Talente auf dem Weg nach oben sind. "Wir haben viele Kinder und Jugendlichen da hingebracht, wo sie sonst nicht hingekommen wären", berichtete Rückert.

Qualifizierung wird wichtiger

Gut ein Drittel der Förderanträge kommen inzwischen auch bei Qualifizierungsmaßnahmen von Übungsleitern und Trainern im Landkreis an. Das ist gut so, weiß Jürgen Rückert als Vorsitzender des Kreisjugendrings: "Inzwischen fragen immer mehr Eltern, ob die Übungsleiter ihrer Kinder die entsprechenden Qualifikationen haben." Die zur Verfügung stehenden 200 Euro pro Übungsleiter und Lehrgang hören sich da nicht nach sehr viel an - aber immerhin kann ein Sportverein damit die komplette Gebühr von 180 Euro für einen C-Schein bezahlen. Also, betonte Rainer Mattern: "Wenn ein Verein seine Übungsleiter qualifizieren will, dann kostet es ihn quasi nichts." Lesen Sie hier, wer auch schon beim Kreisjugendring gearbeitet hat

Während bei den Haushaltsberatungen im Kreistag nicht selten mit siebenstelligen Summen gearbeitet wird, erscheint die Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei nicht einmal 20000 Euro eine fast zu vernachlässigende Größe. Jürgen Rückert sah das gestern ganz und gar nicht so: "Wir haben heuer bislang 16000 Euro ausgegeben - für die Basis in unseren Vereinen ist das sehr viel Geld." Geld, auf die das Vereinsleben des Coburger Landes auch im kommenden Jahr bauen kann. Kreisjugendpflegerin Susanne Lange versicherte, dass die Landkreisverwaltung auch beim Haushalt 2019 einen festen Posten für die Jugendförderung eingeplant hat.

Jugendförderung in Coburg - wer, wo, was

Vergabegremium Mitglieder sind Rainer Mattern (CSU; Vorsitzender), Jürgen Rückert (KJR), Dagmar Escher (Grüne), Carsten Höllein (SPD), Peter Jacobi (FDP), Berthold Borczyk (Freie Wähler) und Ronald Friedrich (Bayerische Bläserjugend). Beratend steht dem Gremium Kreisjugendpflegerin Susanne Lange zur Seite.

Qualifizierung Maßnahmen von Übungsleitern (Ausbildung, Trainerscheine, Weiterbildungen) werden mit bis zu 200 Euro pro Lehrgang bezuschusst.

Überregional aktive Sportler aus dem Kinder- und Jugendbereich werden mit bis zu 67 Prozent der zuschussfähigen Kosten (Startgeld, Fahrt, Unterkunft) unterstützt. Erstausstattung Neu gegründete Jugendabteilungen wie zum Beispiel beim Kinderturnen oder in Theater-, Musik- oder Feuerwehrgruppen können für wichtige Anschaffungen zum Start bis zu 1000 Euro bekommen. Der Antrag muss aber vor der Gründung gestellt werden.

Besondere Projekte Nach Antragstellung bereits in der Planungsphase können außergewöhnliche Veranstaltungen im sportlichen, musischen und kulturellen Bereich mit einer Förderung von bis zu 67 Prozent der Kosten rechnen.

Kontakt Informationen gibt es beim Kreisjugendring unter der Telefonnummer 09563/1420 oder im Internet unter www.kjr-coburg.de oder www.koja.de