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Landkreis Coburg gibt viel Geld für Bildung aus


Autor: Rainer Lutz

Coburg, Montag, 07. Oktober 2013

Die Realschule CO II ist noch auf lange Sicht eine Großbaustelle, in Neustadt kostet die Mensa für Gymnasium und Realschule eine halbe Million mehr als erwartet und der Kreis möchte Bildungsregion werden - ein teures Programm.
Noch ist die Realschule II eine Großbaustelle. Foto: Rainer Lutz


Als die Zweifachturnhalle der Realschule Coburg II am 23. September nach 15 Monaten Bauzeit in Betrieb ging, war ein wichtiger Schritt der Generalsanierung der CO II geschafft. Doch es folgen noch viele Schritte. Insgesamt erwartet der Landkreis für seine Realschule nach aktuellen Berechnungen, die dem Schul- und Kulturausschuss vorliegen, Kosten in Höhe von 27,4 Millionen Euro. 2017 sollen die Arbeiten fertig sein.

Zugrunde liegt eine Fortschreibung nach dem Baupreisindex, die im September erstellt wurde. Wie ebenfalls bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses bekannt wurde, sind die zusätzlichen Kosten für das Containerdorf erheblich. Die während der Bauzeit als behelfsmäßige Klassenzimmer benötigten Container schlagen laut Schätzung vom März 2012 mit 985.000 Euro zu Buche. Zudem muss die Schule derzeit damit leben, dass die fünften Klassen in die frühere Grundschule nach Weidach ausgelagert wurden, was organisatorischen einigen Mehraufwand erforderlich macht.

Teurer Speisesaal

Der geplante Kostenrahmen von 3,5 Millionen Euro für den Neubau einer Mensa für Arnold-Gymnasium und Staatliche Realschule in Neustadt wird gesprengt. Bereits im Sommer wurde die Kostenberechnung nachgebessert. Rund 3,9 Millionen sollten es werden. Vor allem Innenputz und Heizung verschlangen offenbar deutlich größere Summen als erwartet. Außerdem kamen die Arbeiten nicht so schnell voran, wie sie sollten. Ende September nun erreichte die Kostenerwartung einen neuen Höchststand von 4,1 Millionen Euro. Architekt Armin Stößel, der beim Landratsamt mit für den Bau zuständig ist, erklärte dem Ausschuss allerdings, dass durch Einsparungen, etwa bei der Gestaltung der Außenanlagen diese Berechnung bereits wieder zurückgefahren werden konnte. Derzeitiger Stand: etwas über vier Millionen Euro.

Von großer Bedeutung war der Zeitverzug. Wäre die Küche zu spät betriebsbereit geworden, dann hätte die Jugendwerkstatt nicht rechtzeitig mit der Ausbildung der jungen Köche beginnen können, die dort ihr Handwerk lernen sollen. Das hätte im schlimmsten Fall dazu führen können, dass die Mensa fertig geworden wäre, aber dann ohne Köche dagestanden hätte.

Das wurde abgewendet. Küche und Speisesaal sollen jetzt definitiv in der Woche vor den Herbstferien betriebsbereit sein. Während der Ferienwoche werden die Köche dann alles vorbereiten, um am ersten Schultag danach einen geregelten Betrieb der Mensa sicherzustellen.

Visionen zur Bildung

Wo sich alle Angebote der Bildung von der Kita bis zur Hochschule vernetzen, kann im Rahmen einer Initiative des bayerischen Kultusministeriums eine sogenannte Bildungsregion entstehen. Dieses Qualitätssiegel wollen Stadt und Landkreis Coburg für sich erreichen und haben bereits entsprechende Visionen entwickelt. Das Konzept, das dem Schul- und Kulturausschuss von Brigitte Keyser vorgelegt wurde, umfasst mehr als 100 Seiten und es wächst weiter.

Mit Hilfe eines Bildungsportals für die Region soll künftig die Bildungslandschaft transparenter und in ihrer gesamten Vielfalt im Netz abgebildet werden. Es geht um gleiche Bildungschancen für alle, unabhängig von Herkunft und sozialem Status und darum, die Zahl der jungen Leute ohne Schulabschluss zu senken. Die Initiative möchte bildungsferne Familien erreichen und die außerschulische Bildung stärken.

Die Bildungsregion möchte zum lebenslangen Lernen motivieren, Eltern stärker in die Bildung ihrer Kinder einbinden und ganz allgemein Interesse an Bildung wecken.