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Landestheater: Michelbach will Kostendeckel


Autor: Simone Bastian

Coburg, Dienstag, 05. Februar 2019

Bislang ist nur geregelt, wie Stadt und Freistaat die Kosten für die Sanierung und die Erweiterung unter sich aufteilen wollen.
Die Eingangsfassade des Landestheaters: Wie sanierungsbedürftig die alte Bausubstanz tatsächlich ist, wird man nach Auskunft der Planer erst wissen, wenn das Gebäude umfassend untersucht werden kann - und das kann nicht während des laufenden Betriebs geschehen. Foto: Simone Bastian


Als Bundestagsabgeordneter hätte Hans Michelbach (CSU) mit dem Coburger Landestheater eigentlich gar nichts zu tun. Aber Michelbach ist auch Stadtratsmitglied und Wirtschaftspolitiker. Als letzterer weiß er, dass das Landestheater zu den weichen Standortfaktoren der Region gehört, als ersterer weiß er, dass die Stadt bei der anstehenden Sanierung und der vorgesehenen Erweiterung kräftig mitbezahlen muss: 25 Prozent der Sanierungskosten und die Hälfte der Kosten für die Neubauten im Bereich zwischen IHK und dem Oberen Bürglaß.

So ist es vereinbart, aber wie viel Geld das am Ende sein wird, weiß noch niemand. Bislang gibt es nur grobe Kostenschätzungen, die sich - je nach Ausbau - zwischen 90 und 110 Millionen Euro bewegen. Deshalb fordert Michelbach nun einen "Kostendeckel" für die Stadt: Die Finanzierungsvereinbarung mit dem Freistaat müsse insofern ergänzt werden, dass ein Höchstbeitrag für die Stadt Coburg vorgesehen wird.

Wie hoch der sein soll, wollte Michelbach allerdings beim Pressegespräch am Dienstag nicht sagen. Da seien Stadt und Staatsregierung gefragt, verlässliche Zahlen von den Planern zu fordern. "Es muss schnell Klarheit her. Jetzt sind die noch am Werk, die die Zusagen gegeben haben. Das muss man nutzen." Er jedenfalls habe die derzeitigen Verhandlungen im Bundesrat auch für Gespräche mit Bayerns Finanzminister Albert Füracker genutzt, sagte Michelbach.

Außerdem solle die Stadt versuchen, weitere Finanzierungsquellen zu erschließen. Der Bund habe zum Beispiel ein neues Förderprogramm für Kultureinrichtungen geschaffen. Kultur ist normalerweise Ländersache, aber Dinge von überregionaler Bedeutung kann der Bund direkt fördern. Michelbach verwies in diesem Zusammenhang auf die Sanierung des Bayreuther Festspielhauses mit Bundeshilfe.

Was Fördermittel vom Bund angeht, wolle er auch in Sachen Klinikum Coburg ausloten, was da in Frage komme. Möglicherweise gebe es die im Gesundheitsministerium für ein "Blue Hospital", ein digitalisiertes Krankenhaus, sagt Michelbach. Denn bei der Entscheidung, ob Neubau oder nicht, spiele ja auch eine Rolle, wo es welche Fördermittel gebe.