Der Goldbergsee ist toll. Und Landesgartenschauen sind auch toll. Aber 1 + 1 ist nicht immer 2. Das gilt auch für den Antrag von "Pro Coburg", die Stadt möge sich für 2023 um eine Landesgartenschau am Goldbergsee bemühen. Der Antrag wird keine Mehrheit im Stadtrat finden. Das ist einerseits völlig richtig, andererseits aber auch schade.

Zunächst mal: Mit Landesgartenschauen sollen neue Grün-Oasen entstehen, bevorzugt auf alten Brachflächen. 2012 war das so zum Beispiel bei der Landesgartenschau in Bamberg, die auf der Erba-Insel stattfand. Aber was soll denn bitteschön rund um den idyllischen Coburger Goldbergsee noch renaturiert oder grüner gemacht werden? Ja, ein kleines Café oder, noch wichtiger, eine unkaputtbare Toilettenanlage wäre wünschenswert. Doch das sollte die Stadt - irgendwann - auch alleine hinbekommen.

Grundsätzlich ist die Idee, eine Landesgartenschau nach Coburg zu holen, gut. Denn es ist bewiesen, dass eine solche Veranstaltung sowohl der jeweiligen Stadt als auch deren Tourismus gut tut. Aber wenn, dann sollte sich Coburg schon mit dem passenden Gelände bewerben. Doch wenn man ehrlich ist, ist das weit und breit nicht in Sicht. Der Güterbahnhof oder auch das Brockardt-Gelände wären theoretisch Kandidaten gewesen - aber in beiden Fällen hat man sich durchaus nachvollziehbar für andere Nutzungen entschieden. Vor vielen Jahren war auch schon mal die Bertelsdorfer Höhe im Gespräch. Doch die hat inzwischen auch ohne Landesgartenschau ihre Entwicklung genommen.

Ein potenzielles Gelände gibt es noch ganz oben in Coburg: die Brandensteinsebene! Denn für die wird ja eines Tages vielleicht eine neue Nutzung gesucht, wenn der Flugplatz an einen anderen Standort umzieht. Andererseits: Dass es zeitnah mit einem neuen Flugplatz bei Neida klappt, daran dürften aktuell noch weniger glauben als an eine Landesgartenschau 2023 am Goldbergsee.