Landesausstellung Coburg in der Endphase
Autor: Simone Bastian
Coburg, Dienstag, 28. März 2017
Die Mitglieder der Landessynode durften am Dienstag auf der Veste einen exklusiven Blick in die im Aufbau befindliche Ausstellung genießen.
Peter Wolf nimmt die Frage gleich vorweg: "Ja, wir werden rechtzeitig fertig!" Noch sind die Räume auf der Veste, in denen die bayerische Landesausstellung 2017 gezeigt wird, Baustelle. Doch die Vitrinen, Podeste und Rotunden sind schon als solche erkennbar. Die "Ritter, Bauern, Lutheraner" müssen sich die Mitglieder der evangelisch-lutherischen Landessynode vorstellen, die da am Dienstag die erste und sehr exklusive Führung durch die Baustelle genießen.
Die Landeskirche ist einer der Partner des Hauses der Bayerischen Geschichte für die Landesausstellung in Coburg. Allerdings, das betont Wolf mehrmals, wird die Ausstellung nicht von Luther handeln. Der Reformator kommt natürlich vor, und die 1530 für knapp sechs Monate von ihm bewohnten Lutherzimmer sind sozusagen begehbares Ausstellungsobjekt. Aber es gehe darum, die Menschen zu Beginn des 16 . Jahrhunderts zu zeigen - und welche Auswirkungen die Reformation auf das Alltagsleben der Bauern, Handwerker, Ritter, Gelehrten, Nonnen und Mönche hatte, betont Wolf. 2017 jährt sich die Veröffentlichung von Luthers Thesen zum Ablasshandel zum 500. Mal. Dieser "Thesenanschlag" gilt als Auslöser der Reformation.
Seit drei Jahren bereitet Peter Wolf die Ausstellung vor. Nun sei "die Endphase der Endphase" erreicht, erläutert er beim Gang durch die Räume, vorbei an Bohrmaschinen, Brettern und Glasscheiben. Ahorns Bürgermeister und Synodaler Martin Finzel weist beim Blick aus dem Veste-Fenster in Richtung Norden: "Dort beginnt Thüringen." "Das bauen wir gleich in unsere Führungen mit ein", verspricht Wolf.
"Ritter, Bauern, Lutheraner" beschränkt sich nicht auf die Veste: Die Morizkirche in der Stadt wird ebenfalls zum Ausstellungsort. Thematisiert wird dort die Reformation in Coburg sowie die Musik. Auch die sonst nicht zugängliche Michaelskapelle hinter der Orgel und die Fürstenloge werden zugänglich sein, und das bei freiem Eintritt, verspricht Wolf. In der Morizkirche findet am Montag, 8. Mai, auch die Eröffnungsfeier (für geladene Gäste) statt. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, selbst lange Pfarrer in St. Moriz, ist einer der Redner. Für Besucher öffnet die Landesausstellung am Dienstag, 9. Mai, täglich von 9 bis 18 Uhr.