Kurhotel: Bekenntnis zu Bad Rodach
Autor: Berthold Köhler
Bad Rodach, Mittwoch, 25. März 2015
Das Kurhotel hat zehn seiner Zimmer erneuert und damit ein exklusives Angebot für seine Gäste geschaffen. Auch Bürgermeister Tobias Ehrlicher freut sich über diese Investition.
Wer wie das Kurhotel als einziger mit vier Sternen klassifizierter Beherbergungsbetrieb im Landkreis Coburg an der Spitze steht, muss immer etwas tun, um auch dort zu bleiben. "In zehn der vergangenen elf Jahre haben wir immer etwas investiert", sagt Rolf Liebermann, dessen Familie Eigentümer des Bad Rodacher Vorzeige-Hotels ist. Heuer fiel das Investitionspaket noch ein bisschen dicker als sonst: Gleich 10 der 49 Zimmer wurden mit einem Aufwand von rund 200.000 Euro komplett renoviert.
Ein Rundgang durch das Kurhotel zeigt deutlich, was Rolf Liebermann später erzählt: "Wir haben die Therme Natur, da gehen wir als Hotel auch in Richtung Natur." Das sieht man - in den Zimmern wie auf den Fluren. Darüber hinaus wirken die neuen Räume dank cleverer Innenarchitektur und moderner Möblierung deutlich größer als sonst.
Die Böden wurden neu gemacht
Bei einer Sache, da brach sich die Eigentümer-Familie Liebermann gemeinsam mit ihrem seit gut einem Jahr tätigen Geschäftsführer, Maximilian van Dyck, einige Zeit lang den Kopf: dem Bodenbelag. "Klar", das weiß Rolf Liebermann, "hat der bisher übliche Teppichboden seine Vorteile". Diese liegen insbesondere darin, dass der Trittschall sich nicht so leicht über den Boden ausbreitet.
Weil aber Teppichböden aufgrund der Rücksichtnahme auf Allergiker in Hotels immer mehr ins Abseits geraten sind, hat man nun zum ersten Mal in der gut 35-jährigen Geschichte auch im Kurhotel darauf verzichtet und einen glatten Bodenbelag verlegen lassen. Maximilian van Dyck (der auch der Namensgeber für das ebenfalls runderneuerte Kurhotel-Restaurant "Maximilians" ist) beschreibt die Vorteile der neuen Beläge mit einem Schmunzeln, wenn er sagt: "Jetzt gibt es bei uns wenigstens keine Rotweinflecken mehr auf dem Teppich."
Qualität aus dem Coburger Land
Als er die alte Inneneinrichtung der zehn zu sanierenden Zimmer ausbauen ließ, blutete Rolf Liebermann als zuständigem Architekt schon ein bisschen das Herz. "Die Möbel waren nicht kaputt, sondern überholt", sagt der Eigentümer, während er in einem noch nicht renovierten Zimmer mit beiden Händen kräftig an einem Schrank rüttelt. Weil der dabei weder quietscht noch wackelt, grinst Liebermann zufrieden.
Liebermanns Blick ist ein Lob für die Handwerker in der Region. Denn das Kurhotel, das hat seit jeher Tradition, vergibt nahezu alle seine Aufträge an Firmen aus dem Coburger Land. "Nicht nur, weil man sie bei Problemen schnell zur Hand hat", erklärt Rolf Liebermann - "sondern auch, weil sie einfach gute Arbeit liefern."
Natürlich verfolgen van Dyck und Liebermann auch die Diskussion, die derzeit um die Zukunft der "Therme Natur" geführt werden. Der Stadt oder gar Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) schlaue Ratschläge zu geben - das erspart sich der Kurhotel-Eigentümer. Er hofft vielmehr, dass die einzige Therme im Landkreis Coburg vor einer guten Zukunft steht: "Sie hat mehr Zuspruch verdient!" Tobias Ehrlicher hört diese Verbundenheit des Kurhotels gerne, schließlich ist die Kombination Therme und Vier-Sterne-Hotel für Bad Rodach von großer Bedeutung.
Die Stadt will bei der Therme noch eine Schippe drauflegen
Deshalb gibt es natürlich auch Pläne, wie die beiden Prestige-Häuser in Zukunft vielleicht noch enger zusammenrücken können. Spruchreif ist davon aber noch nichts, zumindest kurzfristig nicht. Beim Rundgang durch die erneuerten Bereich des Kurhotels macht der Bürgermeister aber auch klar, dass die Stadt bei der Therme in Zukunft noch eine Schippe drauflegen will: "Wir wissen, dass wir da etwas machen müssen. Und das werden wir auch tun."
Auf das Kurhotel, das versichert Rolf Liebermann, werden sich die Stadt und die vielen Gäste des Hauses dabei weiter verlassen können: "Wir wollen ein qualitativ hochwertiges Haus bleiben." Einen Investitionsstau werde es deshalb mit Sicherheit nicht geben.