Kunst küsst Handwerk in der Ahorner Schäferei
Autor: Gabi Arnold
Ahorn, Montag, 25. Mai 2015
Zu Tausenden kamen die Besucher an die alte Schäferei bei Ahorn, um beim Töpfer- und Handwerkermarkt auf die Suche nach ausgefallen Stücken zu gehen. Das Angebot wächst von Jahr zu Jahr.
Kaum, dass die Händler am Vormittag ihre bunten Stände mit dem hochwertigen Warenangebot aufgebaut hatten, strömten die Besucher in die "Alte Schäferei" nach Ahorn. Der Töpfer- und Handwerkermarkt ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein Besuchermagnet.
Im vergangenen Jahr, erzählte der Vorsitzende des Fördervereins, Wolfgang Dultz, seien um die 5000 Besucher gekommen, um das besondere, historische Ambiente zu genießen und freilich auch das ein oder andere besondere Stück zu ergattern. "Heuer erwarten wir einen neuen Besucherrekord", sagte Dultz.
Der Markt fing vor 27 Jahren mit einer Handvoll Töpfern an, die ein Podium suchten, um ihre wertvollen Waren anzupreisen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Veranstaltung immer weiter. "Mittlerweile haben wir mehr Anfragen, als freie Plätze", sagte Dultz. Längst sind es nicht nur Töpfer, die ihre Produkte feilbieten.
Eines ist den Veranstaltern besonders wichtig: Angeboten werden hier nur ausgewählte Waren von bester Qualität aus dem professionellen Bereich des Handwerks. So waren im Gerätemuseum und auf dem umliegenden Gelände neben dem bunten Sortiment an Gebrauchskeramiken für Haus und Garten, viele dekorative, originelle und witzige Stücke zu sehen, in klassischen und modernen Designs und Dekors. Zum Beispiel die hüllenlosen, wohl proportionierten Figuren von Clemens Schneider.
Auch Glasbläser, Holzgestalter, Korbflechter und Seifensieder waren dabei. Textilhandwerker boten edle Kleidung aus Naturfasern an. Gila Dressel ließ sich beim Fertigen von Tiffany-Glas über die Schultern blicken. Von Beginn an kommt Gertrud Schneider aus Stadtlauringen zum Töpfer-und Handwerkermarkt mit einem ausgewählten Angebot aus ihrer Werkstatt. "Mir gefällt die Atmosphäre und mittlerweile habe ich meine Stammkunden, die Jahr für Jahr ihr Sortiment erweitern." Der Keramikerin gefällt es, dass auch Kinder sich wohl fühlen.
Dafür sorgte ein tolles Kinderprogramm mit Spielen von "anno dazumal" wie Seilhüpfen und Seifenblasen und vieles mehr. Neu dabei war die Coburger Künstlerin Nicola Gottfried, die ein modernes Sortiment mitgebracht hatte und mit der Kollegin Heike Flaschke aus Mainleus fachsimpelte. Landrat Michael Busch, der mit Ahorns zweitem Bürgermeister Wolfgang Beyer, Wolfgang Dultz und Jana Buhrow über den Markt schlenderte, war sehr angetan. "Das ist einer der schönsten und hochwertigsten Märkte in der Region ", lobte Busch die Veranstaltung.
Während Busch sich eine Schale aus der Werkstatt von Nicola Gottfried näher anschaute, hatte die kleine Merle Fischer aus Rothenhof ganz andere Interessen.
Mit Schwester Lucy und den Eltern streifte sie durch das Gelände und war fasziniert von einem kleinen, plätschernden Froschkönig-Brunnen. Zum Gelingen trugen wieder die Landfrauen bei, die den Backofen schon am frühen Morgen anschürten, um frisches Holzofenbrot und Kräuterkuchen für die Gäste zu backen.