Kultur-Tipps in Zeiten des Coburger Samba-Festivals
Autor: Jochen Berger
Coburg, Freitag, 10. Juli 2015
Für viele Fans ist das Samba-Fest in Coburg das schönste Wochenende im Jahres. Für manchen Coburger freilich auch das nervigste, in jedem Fall aber das lauteste Wochenende.
Gar mancher "Eingeborene" flüchtet deshalb an diesen Tagen aus der Vestestadt. Wer sich diese Flucht freilich nicht leisten kann, hat dennoch -trotz Samba-Festival - in der Region durchaus Alternativen.
"Cash" auf der Waldbühne
Und wer Sehnsucht nach Kultur hat, die nicht nur auf massive Lautstärke setzt, hat sogar eine interessante Auswahl, auch wenn das Landestheater der Dezibel-Übermacht weicht und am Wochenende seine Pforten schließt. Auf Theater aber müssen Kultur-Fans trotz Samba nicht völlig verzichten.
Der Heimatverein Heldritt bietet am Wochenende gleich zwei Produktionen auf seiner idyllisch gelegenen Waldbühne an. "Cash - und ewig rauschen die Gelder" lautet der Titel der Erfolgs-Komödie von Michael Cooney, deren Titel angesichts der Griechenland-Dauerkrise aktuell denn je klingt.
Das Kinderstück "Aschenputtel" nach den Gebrüder Grimm steht dann am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Programm der Waldbühne.
Nina Scheidmantel auf Banz
Wer Klaviermusik liebt und ein offenes Ohne für junge Talente hat, ist am Sonntag (17 Uhr) im Kaisersaal von Kloster Banz an der richtigen Adresse. In diesem festlichen Rahmen eröffnet Nina Scheidmantel den diesjährigen Konzertreigen der Reihe "Musiksommer Obermain" des Landkreises Lichtenfels.
Die aus Gemünda stammende Pianistin studiert an der Musikhochschule Würzburg und präsentiert jenes Programm, das sie Ende Juli bei ihrem Bachelor-Abschlusskonzert an der Musikhochschule spielen wird. Die Vortragsfolge ist stilistisch anspruchsvoll vielseitig und reicht von Bach und Beethoven über Brahms und Chopin bis hin zu Bartók.
Trompete und Orgel in Bedheim
Wer Orgelmusik schätzt, kann ebenfalls am Sonntag (17 Uhr) in Bedheim ein Konzert genießen. Der Organist Johannes Häußler aus Erfurt gastiert gemeinsam mit dem Trompeter Reiner Bosecker in der Kilian-Kirche. Mit ihren beiden historischen Barock-Orgeln aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist das Gotteshaus im Landkreis Hildburghausen ein beliebtes Reiseziel.