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Künftig weniger Bahnübergänge in Meeder


Autor: Gabi Arnold

Meeder, Dienstag, 09. Juni 2015

In Meeder wird es Veränderungen an der Bahnlinie nach Bad Rodach geben: Die Begleitwege werden ausgebaut, aber zugleich drei Schienenübergänge geschlossen. Der Überweg am Bahnhof wird für Fußgänger umgestaltet.
Der Bahnübergang am Meederer Bahnhof (Foto) wird zum Fußweg-Übergang zurückgebaut, drei weitere weitere Bahnübergänge entlang der Strecke Coburg-Bad Rodach werden geschlossen. Foto: Gabi Arnold


Bis Ende dieses Jahres sollen die Bahnbegleitwege in der Gemeinde Meeder verbreitert und ausgebaut werden. Es handelt sich um eine Strecke beginnend zwischen Wiesenfeld und Meeder nach Birkenmoor bis zum ehemaligen Bahnhof im Gemeindeteil Kleinwalbur. Im Zuge der Maßnahme sollen im Gemeindegebiet drei Bahnübergänge entlang der Bahnstrecke Coburg-Bad Rodach komplett geschlossen werden, ein Bahnübergang in der Bahnhofstraße auf der Höhe der Firma Babucke soll zum Fußweg umgebaut werden.

Komplett geschlossen werden die Bahnübergänge zwischen Meeder und Wiesenfeld, RW Argar, Meeder-Birkenmoor und Birkenmoor /Kleinwalbur. Der Bahnübergang beim Bahnhof auf der Höhe Babucke wird zum Fußweg-Übergang zurückgebaut, Radfahrer sollen berücksichtigt werden.

Architekt Horst-Dieter Göhring informierte am Montagabend das Gremium über das Bauvorhaben.

Eine Zusage zur Förderung sei vorhanden, die entsprechenden Mittel seien bei Regierung sowie nach deren Aussage auch bei der Deutschen Bundesbahn (DB) eingestellt. Aber zunächst müsse die Gemeinde das Bauvorhaben vorfinanzieren, immerhin handele es um knapp 600 000 Euro, die zu je einen Drittel von der DB, der Regierung von Oberfranken und der Gemeinde getragen werden müssen. Die Gemeinde erhält aber auf das anfallende Drittel von circa 200 000 Euro Mittel nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).

Mit dem Landkreis Coburg soll eine weitere Kostenbeteiligung abgeschlossen werden. Es handelt sich um die mit dem Bahnbegleitweg konform laufenden Geh-und Radwege von Wiesenfeld nach Meeder und Neida. Laut Göhring sind hierfür nochmal 80 000 Euro als Fördermittel vorgesehen. Mit den Eigentümern, so Bürgermeister Bernd Höfer, habe man bereits über den Grunderwerb verhandelt. Noch sollen in einem weiteren Schritt Ausschreiben erfolgen, damit ab dem Monat August bis zum Jahresende der Ausbau erfolgen kann.

Gemeinderat Michael Ehrmann (SPD) zeigte sich "total verwundert", dass der Bahnübergang bei "RW Argar" geschlossen werden soll. "Ich erinnere mich, dass wir diesen Übergang unbedingt behalten wollten." Auch wollte Ehrmann genauer über die tatsächliche Kostenbeteiligung der Gemeinde informiert werden. Norbert Gleichmann bat darum beim Fußweg-Übergang in der Bahnhofstraße auch an die Radfahrer zu denken.

Keine Stadtbusanbindung

Bürgermeister Bernd Höfer hat auf die Anfragen einiger Bürger reagiert. Diese wünschen eine SÜC-Stadtbusanbindung. Die Idee war, einige Ortsteile durch eine Schleife an den Stadtbusverkehr anzubinden. Dies, so Höfer, sei nicht realisierbar. Die Linie würde demnach ein Defizit im fünfstelligen Bereich verursachen, das die Gemeinde aufbringen müsse. Aber auch wegen der Konzessionsvergabe sei eine SÜC-Anbindung nicht möglich.

Der Gemeinderat hat einstimmig einer Befreiung der festgelegten Baugrenzen des Bebauungsplans Großwalbur "Elsaer Weg-West 1" zugestimmt. Eine unzumutbare Beeinträchtigung nachbarlicher Belange sei nicht erkennbar. Höfer: "Dadurch, dass nur noch vier Bauvorhaben am westlichen Rand verwirklicht werden sollen, statt der ursprünglichen fünf, sind ausreichende Abstandsflächen dennoch möglich."

Die häuslichen Hilfen sollen nun auch in der Gemeinde eingesetzt werden. Dr. med. Wolfgang Hasselkus informierte über das Konzept. Geschulte Laien sollen ältere Menschen besuchen, sofern sie Hilfe benötigen.

Soziale Begleitung

Es geht aber um weit mehr, als nur eine häusliche Versorgung, sondern auch eine soziale Begleitung und ein motorisches Training. Dadurch sollen Stürze verhinderte werden und somit ein Aufenthalt im Altersheim. Hasselkus' Ziel ist es, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrer Umgebung wohnen können. Das Modell laufe bereits seit dem Jahr 2004 in Rödental und in der Folge in zehn Landkreiskommunen und -städten sehr erfolgreich. Circa 40 Mitarbeiter betreuen demnach im Moment 160 hochbetagte Menschen. Die Mitarbeiter erkennen durch die Schulung die Indikatoren für Sturzneigung, Beinödeme, Luftnot, Fieber, Blutdruckentgleisung oder Gewichtsabnahme. "Die Anzahl der stationären Aufenthalte wird vermindert", so Hasselkus.

Im gemeindlichen Mitteilungsblatt soll nun das Konzept vorgestellt werden. Wie die beiden Seniorenbeauftragten Martina Grosch und Ottmar Schad informierten, ist ein Bedarf vorhanden. In einem weiteren Schritt könnte ein Galileo-Gerät für das motorische Training angeschafft werden und Übungsgruppen aufgebaut werden.