Druckartikel: Kühe sind nicht lila - Schüler besuchen Hof in Großheirath

Kühe sind nicht lila - Schüler besuchen Hof in Großheirath


Autor: Gabi Arnold

Großheirath, Dienstag, 21. Juli 2015

Was machen eigentlich Bauern? Wie leben deren Tiere? Antworten auf diese Fragen bekamen Schüler bei einem Projekt des Verbandes.
Auch ein Besuch der kleinen Kälbchen stand am Dienstag auf dem Stundenplan der ersten und zweiten Klassen der Großheirather Schule . Foto: Gabi Arnold


Mit dem Projekt "Landfrauen machen Schule" des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) sollen die Kinder frühzeitig einen Einblick in die Produktionsabläufe der heimischen landwirtschaftlichen Betriebe erlangen. In diesem Jahr waren in der Region drei Klassen aus Untersiemau und zwei aus der Schule in Großheirath beteiligt. 57 Kinder aus den ersten und zweiten Klassen der Siegfried-Möslein-Schule mit ihren Lehrerinnen Judith Friedmann und Ute Winkler besuchten den Hof von Thomas und Christine Ehrsam in Großheirath.

Wie Kreisbäuerin Heidi Bauersachs erklärte, möchte man den Kindern zeigen, wie die Landwirtschaft funktioniere, was regionale Produkte auszeichne und was man daraus Leckeres zubereiten könne. Ernährungsfachfrau Karola Martin besuchte die Kinder in den Schulen und erklärte beispielsweise anschaulich, wie die Milch in die Flaschen oder Tüten kommt.

Sie informierte über den Getreideanbau, stellte Butter oder fruchtige Milchshakes mit pürierten Obst her. Denn auch gesunde Ernährung ist ein Inhalt der Aktion.

Die Kinder sehen ein Melkkarussell

Der Hofbesuch bei der Familie Ehrsam bildete den Höhepunkt des landwirtschaftlichen Projektes. Im Stall der Ehrsams stehen 120 Milchkühe und die gleiche Zahl an Jungvieh, gemolken wird an einem Melkkarussell. Aufgeteilt in drei Gruppen, besichtigten die Kinder das Areal. Der siebenjährige Laurenz Jacob war im vergangenen Jahr schon zu Besuch auf dem Hof. Besonders die Kühe gefallen ihm. "Es gibt eine braune Kuh, die heißt Schokoline und die habe ich gestreichelt", erzählte er.

Landwirtin Christine Ehrsam und Tochter Anna klärten unter anderem über die artgerechte Tierhaltung auf und die Aufgaben des Landwirtes, dies alles kindgerecht und spielerisch. Jannis Hofmann und Luca Nesbor erzählten, dass sie auch erfahren hätten, wie Kartoffeln oder Getreide geerntet werden. Natürlich sollten die Kinder auch in den Genuss von regionalen Erzeugnissen kommen. Senior-Bäuerin Renate Ehrsam schnitt Gurken, Kohlrabi und Karotten aus heimischer Ernte zurecht, dazu reichte sie Käse vom Coburger Milchhof und Milch.
Die Aktion, sagten Heidi Bauersachs und Karola Martin, komme bei den Kindern sehr gut an. Dennoch müssten sie Jahr für Jahr kämpfen, um Schuleinheiten finanziert zu bekommen. Gerne würde man auch die Kinder der Coburger Schulen auf das Land einladen, aber: "Der Sachaufwandsträger finanziert leider den Bus nicht", bedauerte Heidi Bauersachs.

Mehrere Motive

Unabhängig von dem bayernweiten Projekt "Landfrauen machen Schule" organisiere der Kreisverband "Kindertage auf dem Bauernhof" in Eigenregie. "Wir möchten Bildungsarbeit leisten, auf die Vorzüge unserer regionalen Produkte hinweisen und die Landwirtschaft transparent gestalten", so die Kreisbäuerin.

Information: Das Projekt "Landfrauen machen Schule" läuft in diesem Jahr an 60 bayerischen Grundschulen in 40 Landkreisen, in 234 Klassen findet diese Art des erlebnisorientierten Unterrichts statt. Bislang haben in Bayern knapp 60.000 Grundschulkinder am Projekt teilgenommen. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fördert das Projekt, Aktionsträger ist das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes.