Krisenstimmung beim HSC 2000 Coburg
Autor: Christoph Böger
Coburg, Sonntag, 10. Oktober 2021
Nach der 27:30-Pleite gegen Hüttenberg herrscht Fassungslosigkeit beim Erstliga-Absteiger. Nach der Pause wird das Team von Alois Mraz überrollt.
Die Lücken auf den Rängen werden nicht kleiner - die Abstände am eigenen Kreis immer größer. Und die Hoffnung auf ein spannendes Titelrennen in der 2. Handball-Bundesliga mit dem HSC Coburg in der Hauptrolle schwinden wie die Blätter an den wenigen Bäumen vor dem schmucken Sporttempel auf der Lauterer Höhe. 1205 Zuschauer erlebten am Samstagabend die erste Heimpleite der Vestestädter in dieser Saison. Tristesse macht sich breit.
Trainer Mraz gerät zunehmend in Kritik
Nach dem deprimierenden 27:30 gegen den TV Hüttenberg herrschte Frust pur. Fans, Spieler und Verantwortliche waren maßlos enttäuscht. Nach einer scheinbar beruhigenden 15:10-Führung (36.) wurden die "Gelben" förmlich überrollt. Überragender Spieler war Hüttenbergs Denker und Lenker Dominik Mappes mit neun Toren.
2. Bundesliga
HSC 2000 Coburg -
TV Hüttenberg 27:30 (13:10)
Der HSC tat sich von Beginn an schwer gegen die aufmerksame 6:0-Deckung der Hessen. Die Ausbeute nach zehn Minuten war dünn: Zwei Tore von Linksaußen Milos Grozdanic - eines vom Strich - und ein Treffer von Tobias Varvne. Viel zu wenig, aber für eine 3:2-Führung reichte es, weil Torsteher Jan Kulhanek in der Anfangsphase die sechs Quadratmeter hinten sich nahezu zunagelte.
Doch ein starker Torwart und ein flinker Varvne reichen nicht. Der HSC blieb vieles schuldig. Ideenlos und variantenarm im Aufbau, schlampig im Abschluss. Selbst eine 5:2-Führung gab den "Gelben" keine Sicherheit, geschweige denn Selbstvertrauen. Erfolgsgarant Florian Billek verhungerte auf Rechtsaußen, kam überhaupt nicht in Fahrt. Andreas Schröder und Varvne warfen eine Fahrkarte nach der anderen und Dieudonne Mubenzem rannte sich gegen seine Ex-Kameraden auf Halbrechts immer wieder fest (7:8/20.). Auszeit - Alois Mraz hatte an diesem Abend zum ersten, aber nicht zum letzten Mal erheblichen Redebedarf!
Das HSC-Problem hatte in dieser Phase einen Namen: Dominik Plaue. Der Fast-Zwei-Meter-Mann blieb dreimal im Eins-gegen-Eins Sieger. Zuerst zog er Billek im Nahkampf den Zahn, dann entschärfte er ein Geschoss von Merlin Fuß und schließlich kaufte er Kraftprotz Stefan Bauer den Schneid ab. Nur gut, dass Grozdanic vom Strich die Nerven behielt: 10:9 (27.). Die Hüttenberger kombinierten schön, fabrizierten in der Schlussphase von Durchgang eins aber auch drei technische Fehler. Die Strafe folgte: Fuß, Bauer und Kapitän Andi Schröder - alle guten Dinge waren drei und es stand 13:10.