Druckartikel: Krematorium: 300.000 Euro teurer als geplant

Krematorium: 300.000 Euro teurer als geplant


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Donnerstag, 09. Mai 2013

Der Umbau des Krematoriums wird umfangreicher als ursprünglich veranschlagt. Die Baukosten belaufen sich mittlerweile auf 1,15 Millionen Euro.
Mit dem zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung wird demnächst begonnen. Die Baukosten sind von 850.000 auf 1,15 Millionen Euro gestiegen. Foto: CT-Archiv


Von Mehrkosten will Ullrich Pfuhlmann, der Leiter des Hochbauamtes, nicht sprechen. Auch, wenn es um 300  000 Euro geht, die jetzt für den zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung der Aussegnungshalle nachgelegt werden müssen. Schließlich sei der erste Bauabschnitt "aus dem Bauch heraus" kalkuliert worden. Mittlerweile hätten sich die Vorstellungen im Hinblick auf die Technik und die Raumpläne konkretisiert.

Im Finanzsenat stellte er gestern das detaillierte Konzept vor. Gegenüber der Vorentwurfsplanung ändert sich durch die im Planungsverlauf konkretisierten Anforderungen das Bauvolumen erheblich . So wird das Raumprogramm noch durch einen Sektions- und einen Technikraum im Untergeschoss sowie einen anfahrbaren Lagerraum für Hilfsmittel im Erdgeschoss erweitert.

Wie Pfuhlmann ausführte, werde ein zweiter Sektionsraum zur Leichenschau demnächst vorgeschrieben.

Außerdem gebe es eine Reihe von muslimischen Verstorbenen, die einen Raum zur Waschung benötigen.
Des Weiteren lagen detaillierte Untersuchungen hinsichtlich des Baugrundes, der Statik und der Ver- und Entsorgung zum Zeitpunkt der Vorentwurfsplanung noch nicht vor und sind nunmehr enthalten.

Weitere Kosten steigernde Faktoren sind die umfangreichen nicht absehbaren Aufwendungen für Baugrubensicherung und Baustelleneinrichtung (plus 30.000 Euro), die Gebäudetechnik (plus 40.000 Euro), die Baunebenkosten (plus 77.000 Euro) und die Steigerung des Baupreisindizes vom 4. Quartal 2011 bis zum 1. Quartal 2013 um 3,8 Prozentpunkte.

Auf Nachfrage von Bettina Lesch-Lasaridis (SPD) informierte Pfuhlmann auch darüber, dass zwei Räume für die Verwaltung vorgesehen sind - allerdings gebe es die bereits jetzt schon. Diese seien auch notwendig, um Angehörige zu beraten und die Leichen anzunehmen.

Mit der Realisierung der Maßnahme soll möglichst noch im 3. Quartal 2013 begonnen werden, da die Trauerfeiern während der Rohbauarbeiten wieder im Mausoleum stattfinden müssen. Während der Wintermonate soll dann der weitere Ausbau erfolgen und die Aussegnungshalle wieder genutzt werden. Die Fertigstellung soll im Sommer 2014 erfolgen.


Energie wird bereits genutzt

Gerhard Amend (CSB) wollte abschließend in der Diskussion wissen, was der Bauamtsleiter von dem Vorschlag der CSU-Oberbürgermeisterkandidatin Birgit Weber halte, die Abwärme vom Krematorium energetisch zu nutzen. Die Energie werde bereits genutzt, der Vorschlag sei überholt, machte Pfuhlmann deutlich. Oberbürgermeister Norbert Kastner wies jedoch entschieden darauf hin, dass "Leichen nicht als Heizmittel dienen". Die Verbrennung sei kein Wärmegewinnungsmittel.