Druckartikel: Kooperieren in der Pandemie

Kooperieren in der Pandemie


Autor: Redaktion

Ahorn, Sonntag, 01. November 2020

Gegen Corona hilft nur Zusammenhalten. Drei Kommunen aus dem Coburger Land zeigen, wie das geht.
Sollten Schließungen oder eine Quarantäne in einer der drei Kommunen notwendig werden, springen die anderen beiden mit ihren Mitarbeitern ein. Das haben die Bürgermeister Andreas Carl, Maximilian Neeb und Martin Finzel (von links) so miteinander abgestimmt. Foto: Gemeinde Ahorn


In Zeiten steigender Coronainfektionen rücken Ahorn, Seßlach und Weitramsdorf noch enger zusammen. Die bereits über die Initiative Rodachtal verbundenen Nachbargemeinden haben nun auch die Vertretungsregelungen im Corona-Ernstfall miteinander abgestimmt. Das verkünden die drei Bürgermeister Maximilian Neeb (Seßlach), Andreas Carl (Weitramsdorf) und Martin Finzel (Ahorn) in einer Pressemitteilung.

Statt einzelne Mitarbeiter vorsorglich und teils über Monate von zu Hause und in Kleinteams arbeiten zu lassen, ist es für die Bürgermeister wichtig, möglichst lange ein breites Dienstleistungsangebot für ihre Bürger aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiterzahl kleiner Verwaltungen, in denen jeder einzelne Mitarbeiter oft verschiedene Aufgabenbereiche abdecken muss, die Arbeit in Kleinteams oder einen Parallelbetrieb erschwert.

Präsenz unumgänglich

Trotz des Einsatzes zeitgemäßer Technik wie zum Beispiel von Tokenlösungen und Onlinemodulen zur Arbeit vom heimischen Computer aus ist die persönliche Präsenz bei Projekten vor Ort nicht zu ersetzen und für die Weiterarbeit an zentralen Themen der Kommunen aus Sicht der Bürgermeister unumgänglich.

Um dennoch für den Ernstfall gerüstet zu sein, haben die Bürgermeister aus Ahorn, Seßlach und Weitramsdorf nun die interkommunale Zusammenarbeit im Falle einer infektionsbedingten Schließung beziehungsweise Quarantäne einer betroffenen Verwaltung oder eines Bauhofs und somit die gegenseitige Vertretung beschlossen. So werden sich die Mitarbeiter der jeweiligen Bürgerbüros sowie der Wasser- und Abwasserversorgung von dieser Woche an austauschen und gemeinsam einen Notfallplan erarbeiten, der es ermöglicht, den laufenden Betrieb der jeweiligen Kommune auch im Quarantänefall aufrechtzuerhalten. Zwar hoffen die beteiligten Kommunen, dass es durch die bisher getroffenen organisatorischen Regelungen zur Hygiene in den Verwaltungen und Bauhöfen beziehungsweise Gemeindewerken nicht zu einer Umsetzung kommt. Dennoch halten die Gemeindeoberhäupter es für unumgänglich, für den Krisenfall abgesichert zu sein. "Das erhöht die Sicherheit aller Beteiligten und ermöglicht ein weitgehend stabiles Arbeiten ohne Ausfallzeiten", so die einhellige Meinung der drei Bürgermeister Carl, Neeb und Finzel.