Druckartikel: "Knisternde Erotik"

"Knisternde Erotik"


Autor: Martin Koch

Coburg, Sonntag, 19. Februar 2017

Der "Fasching der Generationen" ist längst kein Geheimtipp mehr: Kenner wissen, dass hier eine Premium-Auswahl karnevalistischer Programme präsentiert wird.
Der Aufenthalt in einem Schweigekloster war für die Retl aus Weißenbrunn bei Kronach (Birgit Geßlein) doch nicht das Gelbe vom Ei. Beim "Fasching der Generationen" erwachte wieder ihr Interesse an Mannsbildern, hier an den Musikern der SÜC-Werkskapelle. Fotos: Martin Koch


Dieses Mal feierte der frühere Seniorenfasching ein närrisches Jubiläum: Es war die 22. Auflage, also zweimal 11. Das bunte Potpourri aus schwungvollen Choreographien im Garde- und Showtanz, Büttenreden und Stand-up-Comedy strapazierten gnadenlos das Zwerchfell des Publikums.
Die Messlatte lag hoch, denn am Abend zuvor war im Bayerischen Fernsehen der Frankenfasching aus Veitshöchheim zu sehen gewesen. Doch die Herren und Damen im Saal waren überzeugt: Da konnten die Coburger Karnevalisten gut mithalten!
Einen großen Teil zum Gelingen trug wieder die SÜC-Werkskapelle unter der Leitung von Manfred Deinhart bei. Die Musiker bewegten sich souverän durch die Genres Operette, Stimmungs- und Volksmusik, bis hin zu Gassenhauern und zeitlosen Schlagern.
Jeder einzelnen Nummer der mehr als dreistündigen Programmfolge gerecht zu werden, ist unmöglich: Es war einfach alles toll. Und wie es bei Büttenreden üblich ist, galt auch hier: "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!"


Wiedererwachende Libido

Ludwig Lorenz vom Faschingsverein Meeder berichtete von seiner extremen Pechsträhne. Für eine simple Mandeloperation brauchte es mehr als drei Anläufe. Immer wieder wurde ein verkehrtes Körperteil entfernt - nur eben nicht die kranken Mandeln. Im Straßenverkehr blieb sein Führerschein auf der Strecke, sein Auto war schrottreif. Und bei seinen Diäten wegen zu vieler Pfunde erlebte er den Jojo-Effekt.
Die Retl aus dem Frankenwald (Birgit Geßlein) ist aus Frust in ein Schweigekloster eingetreten. Das war auch nicht das Gelbe vom Ei. Dafür erwachte beim "Fasching der Generationen" ihr Interesse an den Männern der SÜC-Werkskapelle.
Die Ehemänner der "Sumbarcher Waschweiber" Doris Motschmann und Silvia Otto wurden einer kritischen Analyse unterzogen. Dafür erwachte das Interesse der beiden Damen an Moderator Wolfgang Doischer, der wie gewohnt charmant durch die Veranstaltung führte.
Die "Waschweiber" hatten noch die Prinzengarde von ihrem Faschingsverein Sonneberg mitgebracht. Schwungvoll präsentierten sich die Kindergarde und die Tanzdamen der SG Rödental sowie die Tanzgruppe "Flying Feet" mit ihrer Exkursion in das Musical "Dschungelbuch". Eine Augenweide waren die "Bad Rodacher City Dancer" mit ihrem Showtanz "Dance - lebe deinen Traum".
Für "knisternde Erotik" sorgten "die närrischen Weiber des TV 1848 Coburg". "Uns zieht keiner die Lederhosen aus", lautete ihr Credo - und dann zogen sie sich selber aus. Freilich blieb alles jugendfrei.
Der Faschingsverein Seßlach präsentierte sich mit seinem Männerballett "Mauerschwälbchen" und der Jugendgarde.


Ordenstausch

Das Prinzenpaar der Coburger Narrhalla, Mathias I. und Ralf I., erwies den Gästen und Mitwirkenden des "Faschings der Generationen" mit Narrhalla-Präsident Thomas Eck ihre Reverenz. Schließlich kam es zu einem Ordenstausch: Bürgermeister Thomas Nowak, Verwaltungsrat Peter Schubert vom Sozialamt und Moderator Wolfgang Doischer wurden mit dem Prinzenorden der Narrhalla ausgezeichnet. Umgekehrt bekam das Narrhalla-Team den neu geschaffenen Orden des Mehrgenerationenfaschings.