Klumpers und Büchner für Coburgs ÖDP
Autor: Gabi Arnold
Neustadt, Montag, 19. November 2012
Die Partei will in Land- und Bezirkstag mitreden, scheut aber den Aufwand eines Wahlkampfes im Bund. Bei der Versammlung in Neustadt gab es noch keine Aussage zu einem eigenen OB-Kandidaten.
Waren es private, gesundheitliche oder berufliche Gründe? Darüber konnte der ÖDP-Kreisvorsitzende Christoph Raabs am Samstagnachmittag nur spekulieren. Zur Nominierung eines Kandidaten für das Direktmandat bei den kommenden Wahlen für Landtag und Bezirkstag waren jedenfalls gerade mal acht Delegierte in den Nebenraum der Pizzeria Da Carlo nach Neustadt gekommen. Dementsprechend schnell ging alles über die Bühne.
Einstimmig wurden der Coburger Stadtrat Klaus Klumpers für den Landtag und der Neustadter Stadtrat Thomas Büchner für den Bezirkstag nominiert. Der Ingenieur Klumpers berichtete von seiner Vision einer besseren Welt. Er sprach sich gegen Korruption aus, alle politischen Partien sollten durch den Staat und aus Mitgliedsbeiträgen finanziert werden. "Es darf keine politischen Spenden an Parteien geben", betonte er.
Im Bezirkstag ist die ÖDP bereits vertreten. Dort möchte Thomas Büchner seine Ideen einbringen. Büchner sieht eine Aufgabe der ÖDP im Kampf für einen Lückenschluss zwischen Thüringen und Bayern. Er sprach sich für eine Verbindung von Bad Rodach nach Hildburghausen aus. Einig war sich die Versammlung, dass die alte Trasse der Werrabahn durch das Lautertal nicht reaktiviert werden sollte. Ein entsprechendes Gutachten, das im Auftrag der Industrie- und Handelskammern aus Coburg und Südthüringen erstellt worden ist, weißt laut Raabs große Fehler auf. "Als Hauptaugenmerk sollte lieber eine alternative Trasse gefunden werden", betonte Raabs. Von der Nominierung eines Bundeskandidaten sieht der Kreisverband Coburg-Kronach ab. Der Aufwand stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen, war man sich einig. Es müssten beispielsweise 200 Unterstützerunterschriften gesammelt und ein Wahlkampf betrieben werden. Dennoch, so Raabs, wären die Chancen auf ein Mandat gleich Null. Außerdem biete sich personell im Gegensatz zu vergangenen Wahl keiner an. Damals ging Tanja Pfisterer ins Rennen. Thomas Büchner regte an, sich auf die Europa-Wahl zu konzentrieren. "Schauen wir lieber, dass wir ein bis zwei Leute in das Europa-Parlament bekommen." Auf die Frage, ob die ÖDP in Neustadt einen Oberbürgermeisterkandidaten ins Rennen schickt, antwortet Raabs: "Wir warten ab, wen die SPD aufstellt und unterstützen eventuell diesen Kandidaten." Eines ist sich Raabs aber sicher: "Unterschätzen tut die ÖDP keiner mehr." ga