Komfortzimmer, Vesteblick für 433 Millionen Euro
Autor: Simone Bastian
Coburg, Dienstag, 19. Oktober 2021
630 stationäre Betten, digitalisiert, nachhaltig, 2029 fertig: Der Bau auf dem früheren BGS-Gelände wird weitreichende Folgen haben.
Regiomed-Geschäftsführung, Stadt und Landkreis haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Noch im Dezember soll der Förderantrag für den Klinik-Neubau gestellt werden, damit der Bau Ende 2024 beginnen und möglichst schon 2029 fertiggestellt werden kann. Doch es ist noch einiges mehr zu planen und zu entscheiden.
Das neue Klinikum
Digital, nachhaltig, effizient: Mit diesen Schlagworten beschreiben Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke und Architekt Peter Kuhl (A-SH, Ludwigshafen) das geplante Gebäude (1).
Auf fünf Etagen (eine unterirdisch, vier überirdisch) enthält das Klinikum insgesamt 2600 Räume, darunter 7 Operationssäle, und 630 stationäre Betten, darunter 32 auf Intensivstation, 50 auf Überwachungsstation, 38 für Wöchnerinnen und 30 in einer Pandemie- bzw. Isolierstation. Vorgesehen ist außerdem eine "Komforteinheit" mit 35 Betten für Patienten, die bereit sind, für ein Einzelzimmer mit Vesteblick und etwas besserer Ausstattung zuzuzahlen.
Auf dem Dach des Gebäudes ist eine Hubschrauber-Landeplattform (2) vorgesehen. Einen großen Bereich nimmt die Technik ein. Allein das Krankenhaus wird geschätzt 444 Millionen Euro kosten.
Das Gelände
Entstehen soll das neue Klinikum auf dem Gelände der früheren Bundesgrenzschutz-Kaserne auf der Lauterer Höhe. Das Gelände gehört noch dem Bund. Aber die Verhandlungen sind inzwischen so weit gediehen, dass es schon einen Notartermin für den Verkauf gibt. Verhandelt werde noch über den Preis, sagt der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD).
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und der Krankenhauszweckverband Coburg haben jeweils Gutachten in Auftrag gegeben. Vorgesehen ist, dass der Krankenhauszweckverband den Teil des Geländes kauft, der auf Coburger Flur liegt. Für den Klinikneubau wird dann der Bereich östlich der Von-Gruner-Straße benötigt. Was mit dem restlichen Areal passiert, ist noch unklar.
Fest zu stehen scheint aber, dass alles abgerissen wird - auch das Gebäude, in dem jetzt noch Bands proben. Für deren künftige Unterbringung werde eine Lösung gesucht, sagt Sauerteig.