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Kita Mönchröden als Glücksfall


Autor: Rainer Lutz

Mönchröden, Mittwoch, 12. März 2014

In Mönchröden können Kinder jetzt von der Krippe bis zur vierten Klasse unter einem Dach bleiben. Gestern wurde die neue Kita direkt an der Grundschule ihrer Bestimmung übergeben. Lehrer und Erzieher wollen zusammenarbeiten
Kinder der Grundschule Mönchröden begrüßen Karin Seehofer und die Ehrengäste der Einweihung der neuen Kita. Fotos: Rainer Lutz


Marion Setzer hielt es nur einen Tag im Kindergarten aus. Sie wurde gezwungen, eine Banane zu essen, die sie nicht ausstehen konnte. Danach ging sie nie wieder hin. Erst als sie einen Kindergarten bauen durfte, als Architektin, ließ sie sich wieder dort sehen. Jetzt hat sie in Mönchröden einen nagelneuen Kindergarten gebaut. Gestern wurde er seiner Bestimmung übergeben.
Heute würde die Architektin den Kindergarten bestimmt mögen. Nicht nur, weil sie ihn selbst gebaut hat. Auch das Konzept der Elementarpädagogik hat sich inzwischen sehr geändert, wie die Leiterin des Kindergartens, Tanja Munzert, betonte. Weil alles immer noch besser werden kann, gab sie den politisch Verantwortlichen mit auf den Weg, ihre ganze Kraft in eine weiter positive Entwicklung der frühen Erziehung zu stecken, denn: "Kinder können noch nicht ihre eigene Lobby sein, sie brauchen Fürsprecher."
Deren waren eine ganze Reihe zur Einweihung des neuen

Kindergartens gekommen. Von Regierungspräsident Wilhelm Wenning, über Landrat Michael Busch (SPD) und Bürgermeister Gerhard Preß bis zur Frau des bayerischen Ministerpräsidenten, Karin Seehofer. Sie hatte schon den Grundstein für die neue Kita gelegt und zeigte sich begeistert von dem Konzept der Zusammenarbeit mit der Grundschule. Die Nähe zum Wald, in dem der Forstbetrieb Coburg der Bayerischen Staatsforsten extra einen Waldpfad für die Kinder anlegen will, gefiel der bayerischen "First Lady" besonders.
Die Kombination von Krippe, Kindergarten und Grundschule an einem Standort, gibt es selten, betonte auch Rudolf Schober, der Bezirksvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, die Betriebsträger der Kita ist. Allerdings sei es nicht überall der Fall, dass so harmonisch zusammengearbeitet wird, wie in Mönchröden. Grundschule und Kita wollen gemeinsam wandern, sich die musikalische Früherziehung teilen und ein gemeinsames Fest ausrichten. Kinder sollen einen harmonischen Übergang von der Krippe über den Kindergarten bis zur Grundschule erleben.

Gute Versorgung

Es ist der Förderung durch den Freistaat zu verdanken, dass in den vergangenen Jahren landauf landab Kitas saniert und erweitert wurden, betonte Wilhelm Wenning. Seit 2008 seien so bayernweit rund 70 000 neue Krippenplätze entstanden. Allein im Landkreis Coburg sorgten acht Millionen Euro für 460 neue Plätze, sagte der Regierungspräsident. Eine gute Investition, ist er überzeugt, denn: "Kindergeschrei ist Zukunftsmusik!"
Damit die neuen Räume auf dem Weinberg gebaut werden konnten, wurde rund eine Million Euro ausgegeben. Etwa drei Viertel davon übernahm der Freistaat. Mit dem Umzug aus dem alten Kindergarten aus dem Jahr 1957 im Tal hinauf in die neue Kita, stehen jetzt zwölf Krippenplätze mehr zur Verfügung. Rödental verfügt damit jetzt insgesamt über 500 Kindergarten- und 110 Kinderkrippenplätze sowie einen Hort mit 50 Plätzen. Eine gute Ausstattung, fand Bürgermeister Gerhard Preß.
Gut versorgt ist auch der ganze Landkreis. Doch stellt Landrat Michael Busch fest: "Angebot schafft auch Bedarf." Die Nachfrage nach Plätzen steige. So gebe es teilweise schon wieder Engpässe. Zur Freude der Kinder hatte der Landrat ein musikalisches Grußwort mitgebracht. "Sei nicht dumm, frag' warum, denn wer fragt, der bleibt nicht dumm", sangen Kinder und Erwachsene im Chor.
Eine Kita ist vor allem für Kinder. Daher waren sie es auch, die die meisten Geschenke bekamen. Rote Mützen zum Beispiel, die Kreisbrandrat Manfred Lorenz für jedes Kind dabei hatte. "Feuerwehr na klar!" steht auf ihnen. Sogar Karin Seehofer probierte eine an. "Man kann nicht früh genug um Nachwuchs für die Feuerwehr werben", erklärte Lorenz. Von Marion Setzer gab es essbare "Schlüssel", keine Bananen.
Den Segen Gottes für die neue Kita erbaten Pfarrer Wolfgang Stefan und sein katholischer Kollege Peter Fischer.