Druckartikel: Kinder probierten in Rödental Musikinstrumente aus

Kinder probierten in Rödental Musikinstrumente aus


Autor: Redaktion.

Rödental, Sonntag, 13. Juli 2014

"Musik zum Anfassen" ist aus zwei Gründen gut: Es befriedigt die Neugier vieler Kinder und bringt dem Veranstalter, dem Jugendorchester Rödental, wahrscheinlich neue Mitglieder.
Nathalie Hornbogen (neun Jahre) probiert die Trompete aus. Foto: Sophie Arnold


von unserer Mitarbeiterin Sophie Arnold

Eigentlich spielt die neunjährige Nathalie Hornbogen aus Rödental Gitarre, doch heute bekommt sie, genau wie die anderen Grundschüler aus Rödental, die Möglichkeit, viele neue Instrumente auszuprobieren. "Da braucht man ja ganz schön viel Luft", sagt Nathalie lachend, als sie die Trompete ausprobiert.
Bereits zum zehnten Mal lädt das Jugendorchester Rödental an diesem Freitag die drei Grundschulen Einberg, Mönchröden und Rödental Mitte in die Franz-Göbel-Halle ein. "Musik zum Anfassen" heißt das Projekt und findet großen Anklang bei den Jungen und Mädchen.

Gerhard Eller ist seit eineinhalb Jahren der musikalische Leiter des Orchesters und steht mit einem Mikrofon in der Mitte der Halle, wahrend wissbegierige Jungen und Mädchen seinen Worten folgen.

"Hier drüben haben wir die Klarinetten", erklärt er und deutet auf eine der sechs Stationen im Raum. Sofort geben Fiona Maar, Lisa Umhöfer, Johanna Malkusch und einige andere Mitglieder des Jugendorchesters ein Ständchen zum Besten.
Die drei Mädchen haben vor fünf Jahren gemeinsam angefangen, Klarinette zu spielen. Erst in einer Vierer-Gruppe, dann im Einzelunterricht, und seit bereits drei Jahren dürfen sie im Jugendorchester mitspielen. Bei "Musik zum Anfassen" sind sie heute zum ersten Mal dabei und begeistert: "Es macht so viel Spaß, den Kindern die Instrumente zu erklären und das eigene Wissen weiterzugeben."

Neben den Klarinetten dürfen die Kinder sich heute auch an den Trompeten, Saxophonen, dem Schlagzeug und weiteren Instrumenten versuchen. Das Jugendorchester erhofft sich, durch das Projekt neue Mitglieder für den Einzelunterricht oder das Kids-Orchester für Kinder von acht bis zehn Jahren zu gewinnen.

Doch Gerhard Eller hat noch ein anderes Anliegen: "Musikalische Bildung wird zu stark vernachlässigt und sollte in das alltägliche Leben integriert werden."

Denn das Spielen von Instrumenten bringt viele Vorteile mit sich: "Studien ergeben, dass musikalische Bildung die Leistungsfähigkeit fördert. Musikalische Kinder sind einfach besser", sagt Eller schmunzeld. Denn das Ablesen der Noten vom Blatt, das dann vom Gehirn in Finger und Mund übertragen wird, trainiert die Abläufe im Gehirn. "Und dann fällt das Lernen in der Schule auch leichter", so der musikalische Leiter. Die Orchesterschule Rödental wurde vor zehn Jahren gegründet, und Eller betont, dass nur professionell ausgebildete Lehrer unterrichteten. "So können wir sichergehen, dass beispielsweise keine Haltungsschäden beim Spielen der Instrumente entstehen."

Musikinstrumente werden ebenfalls kostenlos zur Verfügung gestellt und dürfen auch mit nach Hause genommen werden. "Wir wollen in unserer Orchesterschule Jung und Alt bestmöglich fördern", betont Eller. Es sei übrigens nie zu spät, mit einem Musikinstrument anzufangen. "Für unser neues 60-jähriges Mitglied war es die beste Entscheidung, bei uns anzufangen", sagt Gerhard Eller und lacht.

Euphorisch bei der Sache

Währenddessen sind die Kinder in der großen Halle euphorisch bei der Sache und lassen sich gerne die Instrumente von den Mitgliedern des Jugendorchesters erklären. Vor allem das Schlagzeug findet großen Anklang. In Scharen stehen die Schüler um Julian Friedrich, der die verschiedenen Sticks erklärt und ein paar Takte trommelt.

Die Lehrerinnen der Schule Einberg, Kerstin Fischer und Katrin Escher-Potreck, bestätigen: "Das Schlagzeug ist bei den Kindern besonders heiß begehrt." Die beiden erachten, genau wir Gerhard Eller, die musikalische Früherziehung als wichtig und freuen sich über Projekte wie "Musik zum Anfassen".