Ketschenbacher Jubelpaar: Margitta und Günter Reusch halten sich seit 50 Jahren die Treue
Autor: Manja von Nida
Ketschenbach, Sonntag, 04. November 2018
Goldene Hochzeit in Ketschenbach: Margitta und Günter Reusch sind 50 Jahre verheiratet
Gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme sollte man als Paar besitzen, dann wächst die Liebe auch. Das funktioniert bei uns schon fünfzig Jahre", sagte Margitta Reusch an ihrer goldenen Hochzeit und zwinkerte ihrem "Goldbräutigam" verschmitzt zu. "Und du hast immer schön auf mich gehört", scherzte sie.
Der Jubilar revanchierte sich schmunzelnd mit einem herrlichen Strauß Rosen, fünfzig an der Zahl. Als Margitta und Günter Reusch am 2. November 1968 im Standesamt Sonneberg heirateten, war die Braut achtzehn Jahre jung und ihr große Liebe sechs Jahre älter.
In Effelder lernten sie sich beim wilden Faschingstanz kennen. Margitta war in Mengersgereuth-Hämmern zuhause, besuchte dort die Schule und lernte bei der Post. Ihrem Arbeitgeber blieb sie bis zum Ruhestand treu. Ehemann Günter, ein echter Sonneberger, erlernte nach der Schulzeit Werkzeugmacher, studierte später, wurde Diplomingenieur und Versicherungswirt.
Im "Wolkenrasen" wohnte Familie Reusch zum Ende der DDR-Zeit in einer sehr schönen Wohnung. Nach der Wende wurde Ketschenbach ihr Zuhause. Tochter Annette lebte hier mit Mann Michael. Um im Örtchen nicht fremd zu bleiben, bekam der Gesang- und der Obst- und Gartenbauverein sowie der Siedlerbund gleich zwei neue Vereinsmitglieder.
In guten wie in schlechten Zeiten
Günter Reusch verstärkte als 1. Bass den Männerchor und Gattin Margitta engagierte sich im Vereinsleben. "Ich war übrigens der erste Sonneberger hier beim Gesangverein und habe noch mehr Sänger aus Sonneberg mitgebracht", schmunzelte der Jubilar. "Durch die Vereine haben wir uns hier integriert und das ist schön". Und die Enkel Selina und Felix tun den Großeltern auch gut, schauen oft bei Oma und Opa vorbei und werden schön verwöhnt. Vor zwölf Jahren baute sich das Jubelpaar ein eigenes Häuschen, behindertengerecht, "weil wir damit uns die Wohnqualität auch im Alter erhalten möchten", sagte die Jubilarin.
Denn seit zwanzig Jahren ist ihr Mann auf ihre Hilfe angewiesen.
Aber das hatten sich beide bei ihrer Hochzeit auch versprochen: da sein für den anderen, in guten wie in schlechten Zeiten, was auch nicht immer leicht sei. Einen Herzenswunsch hatte sich das Paar bereits vor zehn Jahren erfüllt: kirchlich heiraten.