Keine Punkte in Flensburg
Autor: Christoph Böger
Coburg, Mittwoch, 29. März 2017
Der HSC Coburg verkaufte sich vor 6900 Zuschauer beim Spitzenreiter ordentlich, hatte bei der 37:29-Niederlage aber keine einer Chance.
Sollte der eine oder andere Spieler des HSC 2000 Coburg Punkte in Flensburg haben, dann kann er beruhigt sein: Gestern Abend kamen keine weiteren dazu! Und solche konnten wurden auch nicht ernsthaft erwartet, schließlich trafen die Vestestädter als Tabellenschlusslicht der 1. Handball-Bundesliga auf den Tabellenführer. Und am Ende stand ein standesgemäßer 37:29-Heimsieg des Favoriten an der Anzeigetafel.
Im Duell David gegen Golliath musste der krasser Außenseiter auch noch auf seinen besten Spieler, Florian Billek, verzichten. Der Rechtsaußen soll eine hartnäckige Bauchmuskelverletzung auskurieren und fuhr deshalb erst gar nicht mit in den hohen Norden der Republik.
SG Flensburg-Handewitt gegen HSC 2000 Coburg 37:29 (22:13)
Aber auch ohne ihren besten Torschützen verkauften sich die Coburger teuer. Trotz eines schnellen 1:6-Rückstandes hielten Harmandic, Büdel & Co. "frech und ohne Respekt" dagegen - exakt so wie es ihr Trainer Jan Gorr im Vorfeld gefordert und angekündigt hatte.Über die Stationen 11:6 (12.) und 14:8 blieben die "Gelb-Schwarzen" einigermaßen dran, ließen sich also zu keinem Zeitpunkt richtig abschütteln. Nach der ersten Auszeit von Gorr trafen Weber vom Kreis und der starke Coßbau nach einem Konter. Trotzdem wuchs der Rückstand bis zum Seitenwechsel auf neun Tore (22:13/30.). Das lag auch daran, dass beide Coburger Torleute nicht ihren besten Tag erwischten und mit ihren Vorderleuten nur selten harmonierten. Krechel und Kuhlanek, die sich die Spielzeit fast teilten, waren gegen die platzierten "Geschosse" von Glandorf, Radivojevic oder Hansen oft machtlos.
Doch es spricht für den HSC, dass er nach dem Wechsel den Rückstand sogar verkürzte. Mehr noch: Coburg gewann den zweiten Durchgang mit einem Tor (16:15)! Büdel, der zwei von drei Siebenmetern verwarf, führte klug Regie im Angriff und auch Harmandic hatte immer wieder eine gute Idee im Köcher. So wie Minden vor einige Wochen (17:41) ließen sich die Coburger von Deutschlands derzeit bester Vereinsmannschaft jedenfalls nicht vorführen.
Über 23:17 (34.) und 25:19 (38.) bis hin zum 30:23 und 34:26 (53.) nahm die einkalkulierte 37:29-Niederlage zwar ihren Lauf, doch mit derart viel Gegenwehr vom Tabellenletzten hatten die knapp 7000 Fans in der Flens-Arena sicher nicht gerechnet.
Trainerstimme
Jan Gorr (HSC 2000 Coburg): Was mich fuchst ist, dass wir zu viele einfache Tore von Außen bekommen haben. Das hatten wir uns anders vorgenommen. Was aber überwiegt, ist, dass wir hier in der zweiten Halbzeit mit plus Eins herausgegangen sind, also den zweiten Durchgang gewonnen haben. Das ist ein sehr positiver Aspekt. Für diesen großen Kampf hat die Mannschaft ein Kompliment verdient.
Die Statistik
Flensburg-Handewitt - HSC Coburg 37:29 (22:13)
SG Flensburg-Handewitt: Matthias Andersson, Kevin Moeller; Tobias Karlsson, Andreas Eggert, Holger Glandorf, Thomas Mogensen, Lasse Svan, Hampus Wanne, Petar Djordjic, Johan Jakobsson, Anders Zachariassen, Jacob Heinl, Henrik Toft Hansen, Jim Gottfridsson, Rasmus Lauge, Mark Bult, Kentin MaheTrainer: Lubomir Vranjes
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig (4), Dominic Kelm, Sebastian Weber (2), Steffen Coßbau (5), Till Riehn 1), Nico Büdel (7/1), Adnan Harmandic (4), Girts Lilienfelds, Romas Kirveliavicius (6)
Trainer: Jan Gorr
SR: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah
Spielaufsicht: Uwe Stemberg
Zuschauer: 6900. - Beste Spieler: Radivojevic / Büdel.