"Keine Luftschlösser!" am Coburger Güterbahnhof
Autor: Simone Bastian
Coburg, Dienstag, 05. August 2014
Das Wohl und die Chancen für die Stadt stehen im Vordergrund, was geplant wird, soll auch umgesetzt werden können: Das sind die Kernpunkte für die jetzt beginnende Planungsphase für den ehemaligen Güterbahnhof. Auch die Bürger sollen mitreden dürfen.
Spätestens mit Beginn des nächsten Jahres sollen die Coburger wissen, wie es weitergehen soll mit dem ehemaligen Güterbahnhof. Gestern stellten Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) und die Wohnbau Coburg den Stadtplaner vor, der mit seinem Team und möglichst vielen Coburgern das städtebauliche Konzept für den Güterbahnhof entwickeln soll: Professor Martin Schirmer und seine Kollegen aus Würzburg haben den Auftrag erhalten. Der Beirat, der vom Bau- und Umweltsenat für die weitere Entwicklung des Güterbahnhofs berufen ist, hatte die Vorauswahl getroffen.
In die Stadt eingliedern
Wie Schirmer sagte, befasst sich sein Büro nur mit Stadtentwicklung und Bauleitplanung. Der Güterbahnhof sei aufgrund seiner Funktion ein eigenständiges und "ausgegrenztes" Gebiet innerhalb der Stadt gewesen, sagte Schirmer.
Es gehe beim nun anstehenden Planungsprozess nicht um Begehrlichkeiten, sondern "um Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt", betonte Martin Schirmer. Das Wohl der Stadt müsse im Vordergrund stehen, auch, wenn private Investoren bei der Umsetzung gebraucht würden. Der Stadt gehört zwar ein großer Teil des fraglichen Areals, aber bei der Umsetzung des gesamten Entwicklungskonzeptes sind auch die anderen Grundstückseigentümer gefragt.
Bürger gefragt
Auch die Coburger werden Vorschläge einbringen und sich an der Planung beteiligen können. Wie und wann, das soll nach der Sommerpause entschieden werden, sagte Andreas Heipp, Wohnbau-Geschäftsführer und federführend in Sachen Güterbahnhof. Noch seien auch einige offene Fragen zu klären, angefangen bei Altlasten im Boden bis dahin, ob es künftig einen weiteren Bahnhaltepunkt geben wird. "Wir wollen ein Konzept entwickeln, das man auch umsetzen kann", betonte Heipp. "Ziel muss es sein, der Wirtschaft direkt zu helfen." Darauf legt auch OB Tessmer größten Wert: "Wir wollen keine Luftschlösser oder Riesenkonzepte, von denen am Ende nichts übrig bleibt."