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Kein Platz für Schienen in Lautertal


Autor: Lothar Weidner

Lautertal, Freitag, 14. August 2020

Die Gemeinde Lautertal hat kein Interesse an einer Wiederbelebung der Werrabahntrasse und macht dies auch deutlich.
Der alte Bahnhof von Görsdorf steht auf Lautertaler Flur. Er ist heute ein Ferienhaus. Geht es nach dem Gemeinderat, soll er das auch bleiben. Die Wiederbelebung der Trasse lehnt er nämlich ab. Foto: Rainer Lutz


Die Gemeinde wird der von der IHK zu Coburg unterstützten Interessengemeinschaft "Schienenlückenschluss Coburg-Südthüringen" nicht beitreten. Das hat der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig beschlossen.

Zweiter Bürgermeister Martin Rebhan (SPD) unterrichtete das Gremium bei der Sitzung von einer Besprechung im IHK-Zentrum Coburg, bei der die Forderung nach einem Beitritt zur Interessengemeinschaft aufkam. Rebhan betonte, dass wegen Überbauung der Werrabahntrasse das Lautertal nicht für einen Schienenlückenschluss zur Verfügung stehe. Zudem könne der Personenverkehr durch die bisherige Schnellbusverbindung wirtschaftlicher abgedeckt werden. Kritisch sah Rebhan auch die Tatsache, dass Eisfeld als Knotenpunkt des Güterverkehrs vorgesehen sei. "Das alles ist eine Mogelpackung. Deshalb müssen wir klare Kante zeigen", resümierte Rebhan. "Wir brauchen keinen Güterverkehr", ergänzte Bürgermeister Karl Kolb (ÜPW).

"Solide Finanzlage"

Eine saubere Arbeit attestierte der Bürgermeister Kämmerin Antje Süße nach ihrem Vortrag des Zwischenberichtes zum Haushalt 2020. Große Sorge, so die Kämmerin, bereiteten die Einnahmen aus der Einkommensteuerbeteiligung, während die Gewerbesteuereinnahmen derzeit sogar einen Überschuss gegenüber dem Ansatz auswiesen. "Grundsätzlich kann von einer soliden Finanzlage ausgegangen werden. Allerdings sind kleinere Brötchen zu backen", meinte die Kämmerin zusammenfassend. Für den Bürgermeister steht seine Gemeinde besser da als manche Landkreiskommunen und Martin Rebhan lobte die Verwaltung: "Dieser Haushalt ist gut geplant, denn was möglich ist, wird gemacht."

Auch der Bericht von Gemeinderat Martin Flohrschütz (CSU) über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2018 wurde ohne Einwendungen zur Kenntnis genommen, so dass Entlastung erteilt wurde.

Vom Elternbeirat und von der Leitung des Kindergartens Klecks lag ein Antrag vor, den Zaun um die Einrichtung zu erhöhen. Der Gemeinderat stellte eine Entscheidung zurück. Zunächst sollen Sträucher zurückgeschnitten werden, um eine bessere Sicht zu erreichen, und Fachpersonal zur Klärung des Sachverhalts hinzugezogen werden.