Kauf des "Goldenen Löwen" bleibt ein Problem
Autor: Berthold Köhler
Bad Rodach, Samstag, 02. Februar 2013
Die Bemühungen der Stadt, den "Goldenen Löwen" zu erstehen, waren bisher noch nicht erfolgreich. Der Kaufpreis liegt zwar auf einem Sperrkonto, aber es gibt noch Probleme mit der notariellen Abwicklung.
Sie haben schon etwas von der berühmten unendlichen Geschichte - die Bemühungen der Stadt, die Traditionsgaststätte "Zum goldenen Löwen" zu kaufen und zu sanieren. "Das Gebäude ist noch nicht im Eigentum der Stadt", bestätigte gestern Uwe Schmidt, der Geschäftsleitende Beamte im Rathaus dem Tageblatt auf Nachfrage. "Kleine Ursache, große Wirkung", könnte man in diesem Falle sagen.
Eigentlich liegt das Problem in einem simplen Schriftstück. Der jetzige Eigentümer müsste einem Notar gegenüber nachweisen, dass er einen alten Kaufvertrag für den "Löwen" mit einem anderen Interessenten widerrufen hat. "Dies ist aber bislang noch nicht geschehen", erklärte Schmidt. Die Stadt kann also nichts dafür, dass sich in dieser Sache derzeit so recht nichts bewegen will.
Die Verhandlungen mit dem "Löwen"-Eigentümer ziehen sich schon seit längerer Zeit hin.
Strobel schaffte es nicht
Dass sich am "Löwen" bislang noch nichts getan hat, hat inzwischen auch schon zu allerlei Gerüchten in der Bevölkerung geführt. Kein Wunder, schließlich wollte der ehemalige Bürgermeister Gerold Strobel (Freie Wähler) den Kauf unbedingt noch während seiner letzten Amtszeit - sie endete am 31. Oktober - in trockene Tücher bringen. Es gelang ihm aber nicht. Stadträtin Eveline Mitzenheim machte die Zukunft der Traditionsgaststätte jetzt beim "Start ins Jahr" der CSU auf dem Georgenberg zum Thema und kritisierte, dass der Vollzug des Kaufes im vergangenen Jahr wohl etwas "voreilig" vermeldet worden sei.
Fakt ist jedenfalls, dass man derzeit im Rathaus nicht sagen kann, wann das Gasthaus "Zum goldenen Löwen" in den Besitz der Stadt übergeht. "Wir können keinen Zeitrahmen nennen", sagte Uwe Schmidt dazu. Dass das Geschäft mit den jüngst aufgetauchten notariellen Problem komplett geplatzt ist, kann sich der Geschäftsleitende Beamte aber nun auch wieder nicht vorstellen. Man werde das Thema demnächst im Stadtrat besprechen und auf jeden Fall "den Fuß in der Tür behalten", versicherte Schmidt. Was mit dem "Löwen" nach einem Kauf durch die Stadt geschieht, ist - gezwungener Maßen - noch offen.
Im Sommer vergangenen Jahres fand die Idee, das Gebäude mit den Architektenwettbewerb für den Wallgraben aufzunehmen, im Stadtrat keine Mehrheit. Egal, was passiert: Billig wird die Sache über den Kaufpreis hinaus für die Stadt nicht. Der ehemalige Bürgermeister Gerold Strobel rechnete im vergangenen Jahr mit einem Aufwand von mindestens 2,5 Millionen Euro, um das Gebäude wieder nutzbar zu machen.