Kanal und Straße werden für die Stadt Bad Rodach teuer
Autor: Henning Schuster
Bad Rodach, Dienstag, 01. März 2016
In der Heldritter Straße in Bad Rodach, der Kreisstraße CO 4, wird in den nächsten Jahren umfangreich gebaut, oben und im Untergrund.
Anwohner und Nutzer der Heldritter Straße (Kreisstraße CO 4) in Bad Rodach müssen sich vielleicht schon ab diesem Jahr auf einige Einschränkungen einstellen: Dort plant der Landkreis Coburg die Erneuerung der Straßendecke - und bevor sich die Stadt Bad Rodach die Gelegenheit der ohnehin geplanten Baumaßnahme entgehen lässt, soll dort im Vorfeld gleich der Kanal erneuert oder saniert werden.
Verschieden teure Möglichkeiten
Am Montag informierte Klaus Zwirner von der Planungsgruppe Strunz aus Bamberg, die bei dieser Maßnahme auch für den Landkreis arbeitet, den Stadtrat über die verschiedenen Möglichkeiten. In jedem Fall sollen die Bauarbeiten in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden, um die Behinderungen für den Verkehr und die Anwohner nicht allzu gewaltig zu konzentrieren.
Geplant sind die Bauarbeiten an der CO 4 für die Jahre 2017 und 2018, der Kanal muss demzufolge vorher fertig sein.
Die Kosten für die Erneuerung oder Sanierung des Kanals bezifferte Zwirner je nach Wunsch der Ausführung auf zwischen 170 000 Euro bei zwingenden, rein punktuellen Reparaturen, 300 000 Euro bei einer Erneuerung des vorhandenen Mischsystems bis hin zu mehr als 450 000 Euro netto, sollte sich der Stadtrat für den Neubau eines Trennsystems nach derzeitigem Stand entscheiden. Insgesamt könnten auf die Kommune also Kosten von mehr als 600 000 Euro zukommen.
Überlastung des Mischwassersystems
Im Vorfeld hatte die Planungsgruppe Strunz das Kanalisationssystem in Bad Rodach unter die Lupe genommen. Als Problem habe sich dabei die Überlastung des Mischwassersystems in der Heldritter Straße bei starkem Regen herausgestellt.
Weil dort nämlich alle Kanäle - auch die, die nur Regenwasser führen - durch die gesamte Altstadt bis zum Mühlbach führten, könne es im südlichen und tiefer gelegenen Bereich der Altstadt häufiger zu Überlastungen kommen. Auf Nachfrage von Michael Pertsch (SPD) betonte Klaus Zwirner, dass schon heute oft Tausende Liter pro Tag von Abwasser im Boden versickerten. Die Schäden hatte das Planungsbüro vorher klassifiziert und festgestellt, dass ein Großteil der Kanalisation in der Heldritter Straße dringend sanierungsbedürftig ist. Der Ausbau der Kanalisation zum Trennsystem erscheint den Planern zum jetzigen Zeitpunkt als relativ günstig, weil die Straße vom Landkreis ohnehin ausgebaut und dann auch noch die Kläranlage entlastet werde, wie Dirk Hochberger vom städtischen Bauamt bestätigte. Belasse man es bei der Sanierung des vorhandenen Mischsystems, sei der Bau eines oder mehrerer Überlaufbecken für das aus Richtung Heldritt ankommende Oberflächenwasser an der Schule oder auf dem Bauhofgelände sinnvoll.