Kampfabstimmung bei der AfD: Höpflinger ist Landratskandidat
Autor: Redaktion
Coburg, Freitag, 09. November 2018
Michael Höpflinger ist jetzt auch ganz offiziell der AfD-Kandidat für die Landratswahl am 27. Januar. Die Nominierung erfolgte aber nicht einstimmig.
           
Am Sonntag, 27. Januar 2019, wählen die Bürger des Landkreises Coburg einen neuen Landrat. Die Wahl wurde erforderlich, weil der bisherige Amtsinhaber Michael Busch (SPD) in den bayrischen Landtag gewechselt ist.
Nach Sebastian Straubel (CSU) ist nun mit Michael Höpflinger (AfD) der zweite Kandidat offiziell nominiert worden. Die SPD will Martin Stingl ins Rennen schicken (Nominierung am 24. November), die Freien Wähler setzen auf Christian Gunsenheimer (Nominierung am 14. November). Auch die Grünen werden wohl einen eigenen Kandidaten aufstellen - beziehungsweise vielleicht eine Kandidatin. So wird gemunkelt, dass die engagierte Kämpferin gegen einen Flugplatz-Neubau, Dagmar Escher, nominiert werden könnte. Nicht ausgeschlossen sind auch Kandidaten von FDP und ÖDP.
Zur Nominierungsversammlung der AfD war die Presse nicht eingeladen. Stattdessen verschickte der Kreisvorsitzende Martin Böhm am Freitag eine Pressemitteilung. In dieser heißt es, dass Michael Höpflinger aus Neustadt "mit 93 Prozent Zustimmung" nominiert worden sei. Als interner Gegenkandidat war auch Thomas Stark aus Ebersdorf angetreten.
Michael Höpflinger ist Vorsitzender des AfD-Ortsverbands Neustadt.
In seiner Bewerbungsrede kritisierte Höpflinger vor allem Michael Busch, wie aus der Pressemitteilung herauszulesen ist. So habe Höpflinger gesagt, dass das Coburger Landratsamt in der Vergangenheit meistens von "aufrechten Sozialdemokraten" geführt worden sei - in den letzten Jahren sei es jedoch "von Eitelkeiten und dem Ausleben von Animositäten geprägt" gewesen.
Landrat zu sein bedeute für Höpflinger laut Pressemitteilung nicht nur, "Visionen für den Landkreis zu entwickeln und diesen bestmöglich zu vernetzten". Nein, Landrat zu sein bedeute auch, "als erster unter Gleichen Mitarbeitern und Bürgern Vorbild zu sein".
Nach der für Höpflinger erfolgreich verlaufenen Abstimmung bedankte er sich bei seinem Gegenkandidaten Thomas Stark. Dieser habe - so steht es zumindest in der Pressemitteilung - bereits in seiner Bewerbungsrede betont, im Falle seines Unterliegens Höpflinger "mit aller Kraft" zu unterstützen. Darüber freute sich allen voran Martin Böhm, der in der Pressemitteilung wie folgt zitiert wird: "Genau dieser Geist des Zusammenstehens ist es, der die AfD so stark macht und Bürger beeindruckt."