Kaltenbrunn: Wie viel Halle braucht es noch?
Autor: Berthold Köhler
Kaltenbrunn im Itzgrund, Freitag, 26. Februar 2016
Zwischen Abriss und Generalsanierung: Die Zukunft der Itzgrundhalle wird eine entscheidende Frage bei der Kaltenbrunner Dorferneuerung.
Noch in diesem Jahr wird sich entscheiden, wie die Zukunft der Itzgrundhalle aussehen wird. Bei der Diskussion um den kommunalen Investitionsplan wurde am Mittwochabend allerdings im Gemeinderat deutlich, dass die 35 Jahre alte Halle nicht nur Freunde hat. Insbesondere Günther Rose (CSU) stand einer energetischen und behindertengerechten Sanierung der Itzgrundhalle mehr als skeptisch gegenüber: "Die Halle ist für die Gemeinde ein Klotz am Bein."
Große Hoffnungen legt die Gemeinde in das kommunale Investitionsprogramm (KIP) des Freistaates Bayern. Käme der Itzgrund bei der Verteilung der Fördergelder zum Zuge, wäre zumindest die Finanzierung der energetischen Sanierung in trockenen Tüchern.
900 000 Euro stehen dafür in den Jahren 2016/2017 im Investitionsprogramm, wobei Gemeinde-Geschäftsleiter Dieter Scherbel relativierte: "Da ist noch ein bisschen Luft drin." Fest steht aber: Bis zu 90 Prozent würde der bayerische Zuschuss bei einer energetischen Sanierung betragen.
Barrieren aus dem Weg räumen
Bleibt die fehlende Barrierefreiheit. Die, das betonte Horst Porzelt (SPD), sei doch das "große Manko" der Halle. Wie Bürgermeister Werner Thomas (SPD) erklärte, könne die Gemeinde beim rollstuhlgerechten Umbau der Halle keine Zuschüsse aus dem KIP erwarten. Aber: "Es gibt andere Möglichkeiten." Unter anderem ein (ebenfalls bayerisches) Sonderprogramm für barrierefreies Bauen, bei dem der Itzgrund erster Nachrücker sei, wenn irgendwo im Freistaat Geld aus diesem Topf übrig bleibe.Arg breit gefächert sind die Alternativen der Gemeinde ohnehin nicht. Darauf verwies Jürgen Alt (SPD), denn: "Einfach so verfallen lassen können wir die Halle ja nicht." Da bleibe nur die Wahl zwischen einer Sanierung und dem Abriss. Aber warum gleich ganz abreißen? Diese Frage stellte Matthias Schorn (CSU) in den Raum. Er konnte es sich vorstellen, künftig auf den großen Saal im Obergeschoss (Schorn: "Wann wird der denn schon noch gebraucht?") zu verzichten und den Rest der Halle anständig zu sanieren - samt der Kegelbahn.
Der Bürgermeister riet, zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu tief in die Diskussion um die Zukunft der Halle einzusteigen. Eine Arbeitsgruppe aus dem frisch in Angriff genommenen Dorferneuerungs-Verfahren für Kaltenbrunn habe sich schon Gedanken über die Halle gemacht und dabei "gute Ideen" entwickelt. Er gehe deshalb davon aus, dass die Itzgrundhalle als eine Art "Dorfgemeinschaftshaus" in Zukunft besser genutzt werde als dies zuletzt der Fall gewesen sei. Am 17. März findet das nächste Treffen im Rahmen der Dorferneuerung statt - passenderweise in der Itzgrundhalle.
Insgesamt gesehen, strebt der Itzgrund in diesem Jahr einem ausgeglichenen Haushalt entgegen. Ein paar Fragezeichen gibt es noch zum von staatlicher Seite über die Initiative Rodachtal hoch geförderten Ausbau des "Kernwegenetzes" (lokal wichtige Straßen und Flurwege): Dort ist nicht klar, ob heuer überhaupt schon die ersten Projekte begonnen werden. Dennoch bleiben vorerst einmal 100 000 Euro im Investitionsprogramm stehen.