Kaffeehausmusik in Meilschnitz: Walzer-Charme trifft Filmmusik-Hit
Autor: Jochen Berger
Meilschnitz, Dienstag, 07. Juni 2016
Wie der "Musizierkreis Neustadt" sein Publikum mit einem kurzweiligen Programm zwischen Johann Strauß und Ennio Morricone unterhält.
Der große Andrang beweist es: Mit seiner Kaffeehausmusik liegt der "Musizierkreis Neustadt" genau richtig und trifft präzis den Geschmack seines Publikums.
Der große Saal im Landgasthof Gunsenheimer in Meilschnitz ist jedenfalls lange vor Beginn des Konzertnachmittags bestens gefüllt. Das Erfolgsgeheimnis dieser Kaffeehausmusik, die bereits ihre sechste Auflage erlebte und dem "Musizierkreis" inzwischen schon fast selbstverständlich einen ausverkauften Saal sichert? Die richtige Mischung macht es , die Kombination aus unterhaltsamen, eingängigen Melodien und ebenso vergnüglicher wie informativer Moderation (Christine Luche) garantiert den Zuhörern einen klangvollen Nachmittag mit nostalgischem Unterton.
Vor allem aber ist der "Musizierkreis Neustadt" ein jederzeit stilsicheres Ensemble.
"Farbenspiele"
Dass diese gehobene Unterhaltungsmusik noch immer bestens ankommen kann, liegt sicher auch daran, dass die Musiker und ihr seit mehr als drei Jahrzehnten amtierender Leiter Norbert Luche ganz genau wissen, worauf es ankommt: auf das Gespür für lebendige Tempoveränderungen, auf jene kleinen Verzögerungen und Beschleunigungen, die die Musik atmen lassen.
"Frühjahrsparade"
Die Strauß-Polka "Im Krapfenwaldl" oder das Intermezzo "Farbenspiele" von Ludwig Siede, der Walzer "Münchner Kindl" von Karl Komzák oder der Marsch "Frühjahrsparade" aus der Feder von Robert Stolz - die
Zuhörer erleben stets klangvolles, homogenes Musizieren und viele wirkungsvolle Solostellen. Dazu gehört der Posaunen-Ländler von Georg Lohmann, mit dem sich Daniel Häring als souveräner Solist profiliert, ebenso wie Franz Drdlas "Souvernir" mit Beatrix Seidlitz an der Solo-Violine. Und zwischendurch erfahren die Zuhörer durch Christine Luches Moderation manches interessante Detail aus der Kulturgeschichte des Kaffees und der Kaffeehäuser in Europa seit dem 17. Jahrhundert.
Nach reichlich Applaus lässt das Publikum den "Musizierkreis" erst nach einer Zugabe endgültig von der Bühne.