Junge Künstler eröffnen Musikfestival in Elsa
Autor: Jochen Berger
Elsa, Donnerstag, 15. Oktober 2015
Das Unterfangen ist ehrgeizig. "Bad Rodacher Kammermusiktage" nennt sich eine neue Veranstaltungsreihe mit insgesamt drei Konzerten. Zum Auftakt gastiert das Klarinettentrio Schmuck mit einem sehr vielseitigen Programm in Elsa.
Wolfgang Amadeus Mozart war regelrecht verliebt in die Klarinette und ihren warmen, schattierungsreichen Klang.Dieser Klang erinnerte ihn an die menschliche Stimme und inspirierte ihn zu Meisterwerken für dieses Instrument - in Gestalt seines Klarinettenkonzerts und seines Klarinettenquintetts. Daneben aber lassen sich gar manche Werke Mozarts einfühlsam und überzeugend für unterschiedliche Klarinettenbesetzungen bearbeiten.
Das bewies das Klarinettentrio Schmuck bei seinem Gastspiel in Elsa. Das Wuppertaler Trio eröffnete die erstmals ausgerichteten "Bad Rodacher Kammermusiktage", die gemeinsam von der Reihe "Elsa47" und dem Rodacher Rückert-Kreis veranstaltet werden.
Populäre Ausschnitte aus Opern Mozarts stand im ersten Teil auf dem Programm - von einigen Hits aus der "Zauberflöte" (darunter "Dies Bildnis ist bezaubernd schön" und "Das klinget so herrlich") über "Die Hochzeit des Figaro" bis zu "Don Giovanni". Bei diesen einfühlsamen Arrangements demonstrierte das Schmuck-Trio, wie gesanglich, farbenreich und differenziert in Dynamik wie Ausdruck sich auf der Klarinette musizieren lässt.
Sehr überzeugend gelangen auch zwei der "Slawischen Tänze" von Antonin Dvorák, die im Original für Klavier für Klavier zu vier Händen entstanden, bevor sie in der Orchesterfassung Weltkarriere machten.
Im zweiten Teil demonstrierte das Trio, wie vielseitig die Klarinette in stilistischer Hinsicht eingesetzt werden kann - von zwei Stücken aus Astor Piazzollas Zyklus "Histoire du Tango" bis zu Irving Berlins Evergreen "Alexander"s Ragtime Band".
Ausdauernder Beifall
Mit reaktionsschnellem Zusammenspiel und jederzeit souveräner Technik beeindruckten Sayaka Schmuck und Sebastian Pigorsch auf der Klarinette sowie Rumi Sot-Klemm am Bassetthorn und der Bass-Klarinette. Klar, dass das applausfreudig gestimmte Publikum ausdauernd Beifall spendete und schließlich noch mit zwei Zugaben belohnt wurde - Ausklang des gelungenen Auftakts eines ehrgeizigen neuen Festivals.
Konzert-Tipp in Bad Rodach
Duo-Abend Den Abschluss des Kammermusikfestival Bad Rodach bildet am Samstag (19.30 Uhr) ein Duo-Abend im "Haus des Gastes". Das Duo Pasculli mit Anna-Maria Frankenberger (Harfe) und Silke Augustinski (Oboe) verspricht eine Zeitreise vom Barock bis zur Moderne, bei der auch Stücke des Rodacher Komponisten Max Büttner erklingen werden. Der Eintritt für die Serenade beträgt zehn Euro. Eintrittskarten gibt es ausschließlich an der Abendkasse.
Veranstalter Das Kammermusikfestival ist eine Veranstaltung der Reihe "Elsa47" in Zusammenarbeit mit dem Rückertkreis Bad Rodach.