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Jobcenter Coburg Land ist eines der besten


Autor: Rainer Lutz

Coburg, Dienstag, 04. Februar 2014

Der Jobcenter Coburg Land wurde von der Bundesanstalt ausgezeichnet: Es gehört zu den besten seiner Art.
Brigitte Glos und Michael Busch bringen die Auszeichnung auf Hochglanz, die der Jobcenter Coburg Land für seine gute Arbeit im Vergangenen Jahr bekommen hat. Foto: Rainer Lutz


Finger hinterlassen auf Glas leicht Flecken. Wenn das Glas gerade eine Auszeichnung ist, die gleich der Öffentlichkeit präsentiert werden soll, holt auch schon mal der Landrat sein Brillenputztuch heraus und sorgt für frischen Glanz. Michael Busch (SPD) tut es gern. Die Trophäe aus Glas ist eine Auszeichnung der Bundesanstalt für Arbeit für die Beschäftigten im Jobcenter Coburg Land, an dem der Landkreis beteiligt, der Landrat Vorsitzender der Trägerversammlung ist.

Immer weniger Landkreisbürger sind beim Jobcenter als Leistungsbezieher erfasst. Die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich ist rückläufig. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist vertrauensvoll und die vereinbarten Ziele wurden erreicht. Diese Zusammenfassung der Jahresbilanz, macht Landrat Michael Busch (SPD) stolz, nicht nur, aber auch, weil es dafür eine Auszeichnung gab.

Immerhin 304 Jobcenter als gemeinsame Einrichtung gibt es in Deutschland. Dazu kommen 104 weitere, die rein als Einrichtung eines Landkreises geführt werden. "Es wurden zwölf Cluster gebildet und der beste Jobcenter jedes Clusters ausgezeichnet", erklärt Brigitte Glos. Sie ist Vorsitzende der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Die Zahlen unterstreichen den Wert der Auszeichnung.

Insgesamt ist die Zahl derer, die Hilfe vom Jobcenter benötigen leicht gesunken. Jahr für Jahr steigt sie in den ersten Monaten des Jahres an, sinkt dann aber bis auf einen Tiefststand im Dezember. 2012 lag sie Ende des Jahres bei 2657 Ende 2013 bei 2046. Eingeläutet wird der Anstieg oft durch ein bestimmtes Ereignis: "Wir merken genau, wenn die Stadtwerke und Kommunalbetriebe ihre Jahresbescheide verschicken", sagt Thomas Friedrich, der Geschäftsführer des Jobcenters Coburg Land. Es ist dann offenbar der Moment erreicht, in dem manche Haushalte nicht mehr wissen, wie sie Belastung stemmen sollen. Sie suchen Hilfe.

Betroffen sind dabei keineswegs nur Menschen, die keine Arbeit finden. Ihre Zahl lag im Dezember bei 844. Leistungen gehen auch an Familien (so genannte Bedarfsgemeinschaften), bei denen das Einkommen nicht zum Auskommen reicht und aufgestockt werden muss. Immerhin ist ein knappes Drittel derer, die im vergangenen Jahr Arbeitslosengeld II bekamen, erwerbstätig gewesen. Andere Leistungsbezieher befinden sich in Qualifikationsmaßnahmen.

Stabiler Arbeitsmarkt

Mit der stabilen Lage am Arbeitsmarkt und sogar einem wenn auch geringen Rückgang der Zahl der Arbeitslosen schneidet das Coburger Land im Trend besser ab, als der Durchschnitt in Bayern (3,6 Prozent mehr Arbeitslose) und im Bund (1,8 Prozent mehr). Betrachtet Thomas Friedrich die statistisch erfassten Personengruppen der Männer, Frauen, der unter 25-Jährigen und der über 50-Jährigen der Langzeitarbeitslosen oder der Schwerbehinderten, so kann er überall einen Rückgang der Zahl der Arbeitslosen innerhalb dieser Gruppen verkünden. Nur bei den Ausländern läuft die Entwicklung in die andere Richtung. In dieser Gruppe sind 6,1 Prozent mehr ohne Arbeit als im Vorjahr.

"Besonders stolz bin ich auf den hohen Grad der Zufriedenheit bei den Kunden des Jobcenters", lobt Landrat Michael Busch. Seit 2008 wird durch Befragungen (100 Kunden pro Jobcenter und Halbjahr) die Kundenzufriedenheit ermittelt. Gefragt wird nach dem Dienstleistungsangebot, der Unterstützung durch die Mitarbeiter im Jobcenter, nach Öffnungszeiten und telefonischer Erreichbarkeit. "Das Ergebnis zeigt, dass das Vertrauen in die Arbeit des Jobcenters Coburg zunimmt", stellt Thomas Friedrich fest. Das freut ihn. Allerdings gibt es einen Punkt, in dem sich die Kunden mehr Unterstützung wünschen. "Ein Teil der Befragten hätte gern mehr Hilfe bei der Erklärung von Bescheiden", weiß Friedrich. Es wurde bereits reagiert. Formulare wurden überarbeitet und im Internet gibt es eine interaktive Erklärungshilfe.

Ziele wurden erreicht

Seit 2012 werden alle Jobcenter nach einheitlichen Maßstäben gesteuert. Zum Jahresbeginn werden Ziele schriftlich vereinbart. Sie betreffen die Integrationsquote, die Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit sowie der Einhaltung von Qualitätsstandards wie der Bearbeitungsdauer von Anträgen und Vorgängen. In all diesen Punkten wurden die gesetzten Ziele im Jobcenter Coburg Land erreicht oder überschritten. Nur bei den Leistungen zum Lebensunterhalt wurde das Ziel um 1,6 Prozent verfehlt. So zog Thomas Friedrich zufrieden die Bilanz: "Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jobcenter Coburg Land hat eine besondere Wertschätzung erfahren."