Druckartikel: Jetzt bekommt Neustadt seine Kultur.Werk.Stadt

Jetzt bekommt Neustadt seine Kultur.Werk.Stadt


Autor: Rainer Lutz

Neustadt, Montag, 15. Dezember 2014

Um aus dem ehemaligen Patzschke-Areal das Projekt Kultur.Werk.Stadt werden zu lassen, sind über zwei Millionen Euro nötig. Regierungspräsident Wilhelm Wenning überreichte am Montag den Bescheid über staatliche Zuschüsse.
Jetzt kann das Projekt Kultur.Werk.Stadt Wirklichkeit werden. Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Frank Rebhan, Elke Protzmann, Martin Stingl und Bauamtsleiter Richard Peschel betrachten den Plan für das Projekt. Foto: Rainer Lutz


Tolle Pläne für den Umbau des Patzschke-Gebäudes in der Bahnhofstraße gab es nach dem ausgeschriebenen Architektenwettbewerb. Um sie Wirklichkeit werden zu lassen, wird aber auch Geld gebraucht. Auf 2,1 Millionen Euro werden die Gesamtkosten geschätzt. Seit gestern steht fest, dass Neustadt umfangreiche Fördermittel des Freistaats Bayern bekommt, um das Projekt Kultur.Werk.Stadt umzusetzen.

Oberfrankens Regierungspräsident selbst übernahm die angenehme Aufgabe, Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD)den Förderbescheid zu überreichen. 1,5 Millionen Euro aus der Gesamtsumme von rund 2,1 Millionen sind förderfähig. Erfreulich für die Stadt: Es gibt nicht nur die Unterstützung aus dem Programm zur Städtebauförderung von 60 Prozent. Durch ein weiteres Programm des Freistaats für Kommunen, die besondere Belastungen verkraften müssen, kommen weitere 20 Prozent dazu.

So erhält Neustadt rund 1,2 Millionen Euro. Damit bleibt zwar auch noch ein ordentlicher Batzen, den die Stadt tragen muss, aber nur so kann das Vorhaben überhaupt verwirklicht werden.

Neustadts Zweite Bürgermeisterin Elke Protzmann (CSU) ist begeistert: "Das ist der umfangreichste Förderbescheid, den die Stadt seit langem bekommt", sagte sie bei der Übergabe.

Platz für Informationsstelle

Die Kultur.Werk.Stadt wird unter anderem die derzeitige Informationsstelle über die Teilung Deutschlands aufnehmen. Diese ist zurzeit in der Austraße untergebracht und soll zeitgemäß umgestaltet werden. Das ist schon lange ein Anliegen der Stadt. "Der Bausenat hat in den vergangenen Jahren 16 Gebäude im Stadtgebiet besichtigt, weil wir einen neuen Standort für die Informationsstelle gesucht haben", informierte Frank Rebhan. Doch keines der vorgeschlagenen Gebäude erwies sich letztlich als geeignet. Dafür bietet die Kultur.Werk.Stadt geradezu ideale Bedingungen.

Die Volkshochschule wird dort Räume bekommen und auch das Büro des Dritten und für die Kultur zuständigen Bürgermeisters Martin Stingl (SPD) wird dann dort sein. Er spricht von offenen Ateliers, die Künstler mit Leben erfüllen sollen. Und Elke Protzmann freut sich, dass so "Kultur und Bildung unter einem Dach vereint werden können", was es in dieser Form in der Region kaum gebe.

Platz findet außerdem die Heimatpflegerin der Stadt, Isolde Kalter, für ihre Arbeit. Das Angebot einer medial interessant aufbereiteten Informationsstelle zur deutschen Geschichte soll vor allem Schulen ansprechen.
Der neue Standort liegt einen Steinwurf von Realschule und Gymnasium entfernt. Auch von der Mittelschule Am Moos ist es nicht weit in die Bahnhofstraße. "Es besteht aber auch Interesse von weiteren Schulen aus der Region", ist der Oberbürgermeister überzeugt.

Was die Ausstattung der Kultur.Werk.Stadt angeht, kann die Stadt jeden Euro gut gebrauchen. Daher werde er sich auch noch an die Oberfranken-Stiftung wenden, um eventuell weitere Förderung zu bekommen, kündigte Frank Rebhan an.

Ein Jahr Bauzeit erwartet

Bauamtsleiter Richard Peschel hofft, im Frühjahr mit den Arbeiten beginnen zu können. "Das Gebäude Feldstraße 2 wurde bereits mit Genehmigung der Regierung abgerissen", erklärt er. An dieser Stelle soll später das Foyer der neuen Kultur.Werk.Stadt errichtet werden. Mit Vorliegen des Förderbescheids kann die Stadt die Arbeiten ausschreiben, und Peschel hofft, alle Aufträge zu zeitig an Baufirmen vergeben zu können, dass im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. "Es ist dann unser Ziel im Frühjahr 2016 fertig zu sein", sagte Peschel.
Grundlage, damit das Projekt überhaupt auf den Weg gebracht werden konnte, war eine großzügige Schenkung der Eigentümerin des Areals. Sie ist eine Urenkelin des einstigen Firmengründers